50 Jahre Ständige Diakone

von Stefan Klinkhammer

Mittwoch, 17.01.2018

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Seit Montag erinnert in Köln eine Ausstellung an die Einführung des Ständigen Diakonat: Am 28. April 1968 wurden hier die ersten fünf ver­heirateten Männer im Kölner Dom zu Diakonen geweiht – die ersten weltweit. Heute wird im Dom gefeiert ...

INFO: Die Weihe der ersten Ständigen Diakone vor 50 Jahren feiert das Erzbistum Köln heute mit einem Pontifikalamt im Kölner Dom und anschließendem Festakt. Schon seit den 1950er-Jahren hatte es in Köln einen sogenannten „Diakonenkreis“ gegeben. Als am 18. Juni 1967 das Motu proprio „Sacrum diaconatus ordinem“ von Papst Paul VI. über die Erneuerung des Diakonates erlassen wurde und damit die Diakonenweihe offiziell möglich wurde, setzte Kardinal Frings alles in Gang, um die ersten Diakone weihen zu können und befragte den gesamten Klerus in der Diözese. Als Coraussetzung galt eine Festigkeit im Charakter, eine theologische Ausgebildung und ein Leben in bewährter Ehe. Zudem wurde die Gemeinde befragt und die Ehefrauen mussten zustimmen. Weihbischof Augustinus Frotz weihte am 28. April 1968 Gottfried Custodis, Günter Orbach, Josef Völker, Wolfgang Speicher und Herbert Dickmann zu den ersten Ständigen Diakonen weltweit. Ihnen folgten allein im Erzbistum Köln bislang mehr als 400 weitere. 

Diakone (altgr. διάκονος diákonos ‚Diener, Helfer‘) sind Seelsorger, die wie Priester taufen, bei Hochzeiten assistieren, beerdigen und predigen. Sie leiten keine Eucharistiefeier, spenden nicht die Krankensalbung und hören keine Beichte. Ständige Diakone dürfen verheiratet sein und üben teilweise einen Zivilberuf aus. Der Ständige Diakonat kann haupt- oder nebenberuflich mit Zivilberuf ausgeübt werden. Er steht Männern im Alter von 35 bis 55 Jahren offen, die sich zum Zölibat verpflichten, aber auch „verheirateten Männern reiferen Alters“, soweit die Ehefrau zustimmt. Heute gibt es weltweit 45.255 Ständige Diakone, deutschlandweit etwa 3295. Im Erzbistum Köln üben 101 Männer den Diakonat im Hauptberuf und 81 mit Zivilberuf aus. Im Kölner Diakoneninstitut werden derzeit 45 Männer ausgebildet.

Die ersten sieben Diakone „von gutem Ruf und erfüllt von Geist und Weisheit“ werden im Neuen Testament in der Apostelgeschichte des Lukas (Apg 6,1–7 EU) erwähnt. Sie waren ursprünglich Gehilfen der Apostel zur Verwaltung des gemeinsamen Vermögens und zur Leitung der gemeinsamen Mahlzeiten – und wohl damit verbunden auch der Eucharistie. Die Weihe zum Diakon ist in der altkatholischen, der römisch-katholischen, den orthodoxen und den anglikanischen Kirchen die erste Stufe des Weihesakraments vor dem Priester- und Bischofsamt.

Veranstaltungen zum 50. Jubiläum des Ständigen Diakonats:

Seit Montag 15.01.2018, Maternushaus: Diözesanbibiothek, Ausstellung „Von Gott für die Menschen bestellt“ - 50 Jahre Ständige Diakone im Erzbistum Köln
Mittwoch 17.01.2018, 16 Uhr, Kölner Dom, Pontifikalamt mit Kardinal Woelki, „50 Jahre Ständige Diakone im Erzbistum Köln“, bundesweite Auftaktveranstaltung
Donnerstag, 01.02.2018, 19 Uhr, Maternushaus: Diözesanbibiothek, Vortrag Prof. Günter Riße, Direktor und Ausbildungsleiter des Erzbischöflichen Diakoneninstitutes
Donnerstag, 15.03.2018, 19 Uhr, Maternushaus: Diözesanbibiothek, Vortrag Prof. Dr. Karl-Heinz Menke, Mitglied der Vatikanischen Kommission zum Diakonat der Frau

Unser Gesprächspartner: Wolfgang Speicher (88) aus Siegburg bei Bonn war bei seiner Weihe zum Ständigen Diakon am 28. April 1968 im Kölner Dom 39 Jahre alt und Vater von acht Kindern. Aus seinem Arbeitsalltag berichtet ein Video mit Diakon Manfred Wissing aus dem Bistum Münster:

Mittwoch, 17.01.2018