Trauerkoffer für Kinder
Donnerstag, 09.11.2017
Traueranlässe bei Kindern sind sehr verschieden und individuell. Wie kann man helfen? Das KJA Köln, der Jugendhilfeträger in der Stadt Köln und im Rhein-Erft-Kreis, hat jetzt einen „Trauerkoffer“ mit vielfältigen Materialien entwickelt...
INFO: Auch Kindern trauern: Nicht nur der Verlust eines gestorbenen Menschen, sondern auch Abschied von Freunden setzen bei jungen Menschen verschiedentliche Emotionen frei. Damit sind auch die 19 Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter der Katholischen Jugend-Agentur (KJA) Köln in ihrem Berufsalltag regelmäßig konfrontiert. Um der Sprachlosigkeit entgegenzuwirken, haben Christiane Heite (Fachbereichsleiterin) und Irene Klein (Schulsozialarbeiter) einen Trauerkoffer mit vielfältigen Materialen und Methoden entwickelt. Dieser soll eine Hilfe vornehmlich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Schulsozialarbeit und im Ganztag sein, um mit Kindern Situationen, die von Trauer und Abschiednehmen geprägt sind, aufzuarbeiten. So werden etwa für eine kleine Erinnerungsecke in der Schule oder Klasse Materialien wie Tücher, Lichterketten, LED-Kerze, Gefühlskarten und Bilderbücher bereitgehalten. Das Begleitheft zum Trauerkoffer und weitere Informationsmaterialien auf einem USB-Stick ergänzen den Inhalt des Koffers.
Inzwischen konnten mit der Unterstützung des Dom- und Stadtdechanten Monsignore Robert Kleine und der Aktion „wir helfen“ alle Grundschulen in der Stadt Köln und im Rhein-Erft-Kreis, an denen die KJA Köln Verantwortung für den Ganztag und die Schulsozialarbeit trägt, mit einem Koffer ausgestattet werden.
Kontakt: KJA Köln, An St. Katharinen 5, 50678 Köln, Tel. 0221 / 92 13 35 0 Fax 0221 / 92 13 35 6, Presse und Kommunikation, Daniel Könen, 0221 921335-24, E-Mail daniel.koenen@kja.de, Spendenkonto DE81 3705 0198 1931 1134 66, Stichwort: Gutes tun.
Kinderbücher zum Thema Tod und Trauer:
Die Zahl von Kinderbüchern, die das Thema Tod und Trauer behandeln, ist groß. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) stellte dazu eine Auswahl zusammen:
«Als Oma immer kleiner wurde», Pabst, 2017, Tulpina, ab 5: In dem Buch erfährt die kleine Peppi, wie ihre Oma langsam gebrechlich wird und schließlich nicht mehr da ist - fast nicht mehr: Denn die immer kleiner werdende Großmutter klettert in Peppis Ohr, und ihre Geschichte bleiben im Kopf des Kindes.
«Bikos letzter Tag», Hula, 2017, Klett, ab 5: In leicht difusen Illustrationen werden die letzten Stunden von Familienhund Biko aufgezeichnet.
«Mikas Himmel», Tak, 2017, Gerstenberg, ab 4: Grelle Farbflächen auf schwarzen Seiten setzen den Abschied von Hund Mika sehr grafisch mit kleinen Texten um. Zum Schluss gibt es einen Lichtblick.
«Gibt es ein Leben nach dem Tod?», Biesinger, 2017, Kösel, ab 7: Das Sachbuch greift die Fragen in einer einfachen und klaren Sprache auf. Wenige Bilder illustrieren das informative Buch. Kinder können sich so allein oder zusammen mit ihren Eltern auf Spurensuche begeben.
«Für immer», Lüftner, 2017, Beltz & Gelberg, ab 5: Ein poetisches Buch, über den kleinen Egon und den Tod seines Vaters.
«Weil du mir fehlst», Bosse, 2016, Carlsen, ab 4: Interaktives Buch gegen das Vergessen. Seiten zum Malen, Erzählen, Spielen und Erinnern. Hier lässt sich Trauer festhalten und der Verstorbene lebt weiter.
«Leni und die Trauerpfützen», Heine, 2016, Balance, ab 4: Lenis liebste Hundefreundin Frieda ist gestorben. Das Buch zeigt wie das Wechselbad der Gefühle ein Kind irritieren kann. Leni lernt, dass sie auch mal fröhlich sein darf.
«Und was kommt dann?», Stalfelt, 2015, Moritz-Verlag, ab 6: Ein Sachbuch über den Tod, der in einigen Teilen altersentsprechend nicht ganz ernst genommen wird. So schwirren auch Zombies, Vampire und Geister über die bunten, pointierten Illustrationen mit vielen kleinen und ernsthaften Erläuterungen.
«Die besten Beerdigungen der Welt», Nillson, 2012, Moritz, ab 4: Ein paar Freunde eröffnen ein Beerdigungsinstitut für tote Tiere. Witzig und skurril mit schönen lebensgetreuen Zeichnungen. Aber: So schnell ihnen die Idee kam, genauso schnell ist sie vorbei und sie spielen was anderes - das kann auch eine Botschaft sein.
«Gehört das so??!», Schössow, 2005, Hanser-Verlag, ab 5: Ein Mädchen erkennt nach dem Ableben ihres Kanarienvogels Elvis, dass gemeinsame Trauer schöner ist, weil sich alle bei der Beerdigung und den Ritualen ganz nah sind.
«Adieu, Herr Muffin», Nilsson, 2003, Moritz, ab 4: Mit einem Meerschweinchen durchlebt der Leser sehr anschaulich und doch verspielt den letzten Weg eines Haustiers.