Pressemitteilung

Drachen steigen lassen

Von Hendrik Meisel (ev.). Herbst. Das heißt die Taschen voller Kastanien und fragen: ‚Was mach‘ ich damit eigentlich?‘. Und Herbst heißt Kindheitserinnerungen. Bei Hendrik Meisel ist eine Kindheitserinnerung: Drachen steigen lassen mit seinem Vater

  • 15.10.2025
  • Max Testermann (Redakteur)


Ein Highlight meiner Kindheit war es, mit meinem Vater selbstgebaute Drachen steigen zu lassen. Daran erinnere ich mich gerne zurück: Wir stehen auf einem abgemähten Feld, der Herbstwind braust durch die Bäume und uns um die Ohren. Die Sonne scheint uns ins Gesicht. Es ist nicht zu warm und nicht zu kalt. Ein perfekter Herbsttag. Und auf Kommando lässt mein Vater den Drachen los und er steigt in den Himmel. Getragen vom Wind. Mit mir verbunden durch eine Leine.

So ein Drachen ist eine tolle Verbindung zwischen Himmel und Erde, denke ich heute. Und ich freue mich, wenn man wahrnimmt und sieht, welche Kraft der Wind beim Drachensteigen hat. Manche Menschen nutzen Wind als Beispiel, um zu erklären, wie Gott ist und wirkt. Gott kann man nicht sehen. So, wie man Wind auch nicht sehen kann. Man sieht immer nur die Auswirkungen von Wind. Die bewegten Bäume, die angetriebenen Windräder oder der Drachen, der in der Luft gehalten wird. Bei Gott ist es genauso. Gott kann man nicht sehen, aber wahrnehmen. Spüren, dass da mehr ist zwischen Himmel und Erde. Weil ich mich in einer schwierigen Situation getragen fühle – wie ein Drachen in der Luft. Weil ich da Verbundenheit erlebe, wie eine Schnur in meiner Hand. Und wenn ich wahrnehme, dass ich hier grade nicht allein unterwegs bin.

Hendrik Meisel von der evangelischen Kirche für „Augenblick mal!“

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Dies ist ein Beitrag der evangelischen Redaktion PEP für die Verkündigungssendung "Augenblick mal" im NRW-Lokalfunk. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: Julia-Rebecca Riedel | Ev. Rundfunkreferat NRW | Kirche im Privatfunk | Tel.: 0151 - 57417207 | Mail: riedel@rundfunkreferat-nrw.de
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