(Nicht) An die große Glocke hängen
Samstag, 12.10.2019
Zu spät zur Arbeit gekommen, und dann noch der Marmeladenfleck auf dem weißen Hemd: ´Das muss man doch nicht gleich an die große Glocke hängen!´ das ist doch peinlich.
Der Bundesliga-Aufsteiger besiegt den Erstplatzierten, aber er will es nicht an die große Glocke hängen, sonst wird er immer an diesem Zufallserfolg gemessen.
Glocken sorgen dafür, das etwas bekannt gemacht wird. Vor 1400 Jahren, waren sie die neuen Medien. Wenn die große Glocke geläutet hat, dann war etwas passiert, was die ganze Bevölkerung wissen sollten. Heute macht der Klingelton im Handy kleine Peinlichkeiten oder weltbewegende Ereignisse überall bekannt.
Die meisten Glocken, die heute noch läuten, hängen in Kirchtürmen. Sonntags laden sie zum Gottesdienst ein. Und wenn ich in der Woche den Glockenklang morgens, mittags und abends in meiner Gemeinde höre, dann darf ich mir einen Moment Ruhe zu gönnen. Vielleicht um durchzuatmen. Glocken laden ein zum Gebet, zu einem kurzen Gespräch mit Gott.
Da muss ich nichts auswendig können. Es reicht auch einfach Danke zu sagen: ´Danke, Gott, dass Du mir Zeit schenkst. Danke Gott, dass Du nicht lachst, wenn bei mir mal was schiefläuft.´
Im Westfälischen Glockenmuseum in Gescher lassen sich einige der ältesten Glocken bestaunen, und dazu viele Varianten von der Tierglocke bis zur Schulglocke. Es ist ein Mitmachmuseum für die ganze Familie und zeigt auch, wie so ein riesiges Geläut entsteht.
Hier gibt es weitere Infos: www.glockenmuseum-gescher.de