10 Jahre WJT: Chef-Organisator erinnert sich
Freitag, 21.08.2015

Vier Jahre hat ihn das katholische Großereignis beschäftigt: Monsignore Georg Austen, damals Sekretär des XX. Weltjugendtages in Köln, erinnert sich noch lebhaft an die Tage vor 10 Jahren. Über eine Million Menschen feierten ein Fest des Friedens ...
Info: Vom 11.-21. August 2005 hatte Papst Johannes Paul II. die Jugend der Welt zum XX. Weltjugendtag nach Deutschland eingeladen. Das Leitwort aus dem Matthäusevangelium hieß: „Wir sind gekommen, um IHN anzubeten“ (Mt 2,2). Nach den Tagen der Begegnung in den deutschen Diözesen (11.-15.8.2005) versammelten sich die internationalen Gäste mit ihren Gastgebern zu den zentralen Veranstaltungen im Erzbistum Köln. Nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. kam Papst Benedikt XVI. zu diesem Fest des Glaubens und der Begegnung nach Köln. Das Programm umfasste Begegnungen in den Bistümern mit Tagen des Sozialen Engagements, tägliche Katechesen, kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und viel Musik. Rund 23.000 Freiwillige aus mehr als 160 Staaten waren im Einsatz, im Verkehr und bei der Versorgung der Pilger gab es teilweise chaotische Verhältnisse. Über eine Million Menschen aus mehr als 193 Nationen feierten den feierlichen Abschlussgottesdienst auf dem Marienfeld am 21. August mit, weltweit wurde er von rund 250 Millionen verfolgt.
Das 2,6 Quadratkilometer
große Gelände zwischen Kerpen-Türnich und Frechen-Habbelrath bei Köln war
früher ein Braunkohletagebau und wird heute wieder wie zuvor landwirtschaftlich
genutzt. Als Bühne für den Altar war eigens ein zehn Meter hoher Hügel
errichtet worden, den Kardinal Meisner auf den Namen „Berg der 70 Nationen“
taufte. Trotz Einsprüchen
von Naturschützern wurde der „Papsthügel“ erhalten
und das Gelände von der Stadt Kerpen zum Naherholungsgebiet ausgebaut. Zur
Marienkapelle auf der Anhöhe führt ein Pilgerweg als Teil des Jakobswegs vorbei
an Statuen der Heiligen Drei Könige. Die Kapelle beherbergt die Loreto-Madonna,
die der damalige Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner von italienischen
Bischöfen, Pilgern und Jugendlichen im Jahre 2005 geschenkt bekam. Seit 2009
erinnert an der Südseite des Kölner Doms auch ein Weltjugendtagsdenkmal des
Düsseldorfer Bildhauers Bert Gerresheim an das Ereignis.
Zum 10. Jahrestag lädt
der Kreisdechant Monsignore Achim Brennecke am Freitag, 21. August um 18 Uhr zu
einem besonderen Gottesdienst auf dem „Papsthügel“ ein. Musikalisch wird der Gottesdienst
wie bereits beim Weltjugendtag 2005 von den Bedburger Familienchören sowie „Vincent’s
Friends“ aus Oberaußem mit den damaligen Liedern „Venimus adorare eum“ und
„Jesus Christ you are my life“ gestaltet. Schon mit Blick auf den Weltjugendtag
in Krakau im kommenden Jahr findet ebenfalls ein Gottesdienst am Samstag, 26.
September mit Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki und dem Diözesanjugendseelsorger
Pfarrer Mike Kolb in Köln statt.
Unser Gesprächspartner: Monsignore Georg Austen ist heute Generalsekretär des Bonifatiuswerks der deutschen Katholiken und Sekretär des Diaspora-Kommissariats der deutschen Bischöfe. Von 2002 bis Juli 2006 war Austen als Sekretär des XX. Weltjugendtages in Köln maßgeblich an der Vor- und Nachbereitung des katholischen Großereignisses im Jahr 2005 beteiligt. Er verantwortete unter anderem die Tage der Begegnung mit dem Tag des sozialen Engagements in allen deutschen Bistümern, das Kultur- und Jugendfestival sowie den Pilgerweg des Weltjugendtagskreuzes durch Europa und Deutschland.
Weltjugendtag in Krakau 2016: Papst Franziskus will im Sommer 2016 zum katholischen XXXI. Weltjugendtag vom 26.-31. Juli ins polnische Krakau reisen. Vor mehreren Zehntausend Menschen auf dem Petersplatz meldete er sich am 27. Juli online via Tablet als erster Teilnehmer an. Bei dem Treffen wird mit bis zu zwei Millionen Teilnehmern gerechnet. Bereits in den ersten 24 Stunden nach der Freischaltung des Anmeldeportals ließen sich bereits mehr als 45.000 Teilnehmer registrieren. Das Großereignis steht unter dem Thema „Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden“.
Auch in Deutschland haben die Vorbereitungen
begonnen: So organisieren die Jugendseelsorge, der Bund der deutschen
katholischen Jugend (BDKJ-Diözesanverband Köln) und das katholische Ferienwerk
Köln eine Reise vom 20. Juli bis zum 1. August 2016. Zum Programm des
Weltjugendtages gehören Katechesen, ein Jugendfestival, die Eröffnungsmesse,
das Papstwillkommen, der Kreuzweg sowie Vigil- und Abschlussfeier mit Papst
Franziskus. Mehr im Internet unter www.wjt-koeln.de.
Im Bistum Münster wird eine deutsch-polnischen Jugendbegegnung geplant. Weitere
Informationen gibt es im Internet unter: http://www.wjt-muenster.de.
Ab sofort können sich Jugendliche aus der
ganzen Welt auf den Internetseiten www.wyd.va
und www.krakow2016.com (www.krakow2016.com) registrieren. Die
Anmeldung besteht aus zwei Phasen: In einer ersten Phase können sich
Großgruppen mit bis zu 5.000 Personen anmelden, in einer zweiten Phase werden
diese dann in Kleingruppen von maximal 150 Personen aufgeteilt. Namen müssten
nicht angegeben werden, sondern lediglich die Aufteilung zwischen männlichen
und weiblichen Teilnehmern. Außerdem müsse mitgeteilt werden, ob Menschen mit
Behinderung teilnehmen. Nach Schätzungen der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge
der Deutschen Bischofskonferenz (afj) werden zum Weltjugendtag in einem Jahr
rund 16.000 deutsche Teilnehmer erwartet; darunter viele aus großen Bistümern
wie Münster, Köln oder Freiburg. Auch aus dem Erzbistum Berlin sei wegen der
regionalen Nähe zum polnischen Krakau eine hohe Teilnehmeranzahl zu erwarten.
Am Abschlusswochenende, an dem Papst Franziskus den Weltjugendtag besuchen
wird, wird mit vielen Anreisen aus den an Polen angrenzenden ostdeutschen
Bistümern gerechnet.