Fußball ist unser Leben – oder?

von Arnd Prüßmann

Freitag, 20.06.2014

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Wenn das Spielfeld zum Mittelpunkt des Lebens wird...

 „Turek, du bist ein Fußballgott!“ Der Ausspruch fiel 1954 bei der WM in Bern. Danach wurden immer mal wieder Spieler zum Fußballgott erhoben, weil sie ach so göttlich spielten. Fußball, Gott und Religion – da gibt es erstaunliche Gemeinsamkeiten.

Es gibt Pokale wie im Gottesdienst den Abendmahlskelch.

Es werden Hymnen gesungen hier wie dort.

Man ist nicht alleine – andere teilen die Vereins- oder Religionszugehörigkeit.

Und haben Stadien nicht auch etwas von einer Kathedrale oder einem Dom?

Tatsache ist, dass Fußball zur Religion werden kann, wenn er sinnstiftend wird. Wenn der Sinn des eigenen Lebens je nach Sieg oder Niederlage des eigenen Vereins bestimmt wird. In solchen Situationen wird häufig der Fußballgott beschworen. Nicht in dem Sinne, dass jemand göttlich spielt. Es geht dann um den Fußballgott, der für Gerechtigkeit auf dem Platz sorgt, der sich gnädig zeigt. Doch einen Fußballgott – welcher Couleur auch immer - gibt es nicht. Da ist sich Torwart-Titan Oliver Kahn sicher:

"Es gibt keinen Fußballgott, sondern nur einen Gott. Und der gibt uns Kraft für Siege und auch Kraft, Enttäuschungen einzustecken." 

Freitag, 20.06.2014