Der Tag der Linkshänder

Wenn meine Freundin Tomaten schneidet, kann ich kaum hingucken. Sie ist Linkshänderin. Das sieht ungewohnt aus. Und bei mir in der Küche hat sie noch ein zusätzliches Problem: Mein Tomatenmesser hat für sie die scharfe Seite auf der falschen Seite.

 Heute ist Weltlinkshändertag. Und ich denke daran, meiner Freundin ein Tomatenmesser für Linkshänder zu schenken. Inzwischen gibt es das. Denn - hoffentlich – ist sie vorbei, die Zeit, als Linkshänder zu Rechtshändern umgeschult wurden. Etwa 15 Prozent aller Menschen können mit der linken Hand geschickter umgehen als mit der rechten. Umschulungen, wie sie früher noch häufig praktiziert wurden, sind mittlerweile nicht mehr üblich. Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass die Umerziehung auf die rechte Hand schädlich ist und zu Konzentrationsschwierigkeiten, Rechtschreibproblemen und Kreativitätseinbußen führen kann.

Zahlreiche Linkshänder haben es in der Vergangenheit bereits in den unterschiedlichsten Tätigkeiten zu Ruhm und Erfolg gebracht, darunter unter anderem Picasso, Mozart, Barack Obama, Angelina Jolie, Justin Bieber oder Lady Gaga. Vor allem Sportler können ihre starke linke Seite als Vorteil nutzen, denn die gegnerischen Rechtshänder brauchen meist Bruchteile von Sekunden länger, um Linkshänder einzuschätzen und beurteilen zu können, was sie als nächstes vorhaben.

Der internationale Linkshändertag wurde übrigens am Freitag, dem 13. August 1976, von dem Amerikaner Dean Campbell ins Leben gerufen, um die Interessen und Belange der Linkshänder für die Gesellschaft aufzuzeigen. Mit diesem Datum wollte er auf die Vorurteile gegenüber Linkshändern hinweisen und darauf, dass diese unbegründet sind und Linkshänder zu sein genauso wenig ein schlechtes Vorzeichen ist wie das Datum Freitag, der 13.

Hier geht es zur ersten deutschen Beratungs- und Informationsstelle für Linkshänder und umgeschulte Linkshänder e.V..