Die Mauer
Donnerstag, 14.08.2014
Wer erinnert sich noch? Am 14. August 1961 schließen DDR-Grenzpolizisten in einem symbolischen Akt das Brandenburger Tor. Einen Tag später werden von ostdeutschen Bauarbeitern die ersten Mauerstücke errichtet.
Bewaffnete Grenzposten kontrollieren sie dabei. Am Tag zuvor hatten bewaffnete Verbände der DDR in den frühen Morgenstunden begonnen, den Ost-Sektor von Berlin mit Stacheldraht und Straßensperren abzuriegeln. Grundlage ist ein Beschluss des DDR-Ministerrates vom Vortag, in dem es heißt, dass "zur Unterbindung der feindlichen Tätigkeit der revanchistischen und militaristischen Kräfte Westdeutschlands und West-Berlins" die Grenze zu den Westsektoren Berlins so zu kontrollieren sei, wie es an den Grenzen jedes souveränen Staates üblich ist. Solange West-Berlin nicht in eine neutrale, entmilitarisierte Freie Stadt verwandelt wird, dürfen DDR-Bürger West-Berlin nur noch mit besonderer Genehmigung betreten.
Das DDR-Innenministerium verfügt, dass zwischen Ost- und West-Berlin nur noch 13 Übergänge geöffnet bleiben. DDR-Bürgern wird es verboten, in West-Berlin zu arbeiten. Der S- und U-Bahn-Verkehr zwischen beiden Teilen der Stadt wird unterbrochen. Nur der Bahnhof Friedrichstraße bleibt geöffnet und gewinnt mit dem "Tränenpalast", dem Ort, an dem sich die in den Westen zurückreisenden Besucher von ihren Verwandten verabschieden, bald symbolische Bedeutung.
Hintergrund:
Zwischen dem Ende des II. Weltkrieges und der Gründung der BRD und der DDR werden die Grundfesten für die Teilung Deutschlands zementiert. Bereits in den 50er Jahren bereitet die DDR mit Unterstützung der Sowjets die Abriegelung des Ostens vor, um die anhaltenden Flüchtlingsströme vom Osten in den Westen Deutschlands von bis zu 200.000 Menschen pro Jahr zu unterbinden.
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