Vorgestellt: Asia Bibi
Samstag, 04.10.2014
Prälat Klaus Krämer, Präsident des katholischen Hilfswerkes missio, berichtet heute über Asia Bibi. Sie sitzt seit fünf Jahren im Gefängnis und ist zum Tod verurteilt. Die Christin und Mutter von fünf Kindern wird der Gotteslästerung beschuldigt. ...
Asia Bibi: In Pakistan zum Tode verurteilt
Die
pakistanische Christin Asia Bibi wurde am 19. Juni 2009 verhaftet und im
November 2010 von einem Bezirksgericht im Punjab zum Tod verurteilt. Seit fünf
Jahren sitzt sie im Gefängnis, Ende Mai 2014 ist ein Berufungsverfahren gegen
dieses Urteil erneut verschoben worden. Der Grund für die Verurteilung: Sie
hatte bei der Feldarbeit aus einem nahegelegenen Brunnen geschöpft. Muslimische
Kolleginnen beschuldigten sie, als Christin damit das Wasser des Brunnens
unrein gemacht zu haben. In einem anschließenden Disput soll die Mutter von
fünf Kindern den Propheten Mohammed beleidigt haben. Das ist nach
pakistanischen Gesetzen strafbar.
Asia
Bibi bestreitet den Vorwurf und spätere Recherchen ergaben, dass der Vorwurf
der Gotteslästerung für eine private Fehde missbraucht worden war. Ihre Familie
musste untertauchen. Politiker oder Juristen, die sich für Asia B. einsetzen,
werden bedroht. Der Gouverneur von Punjab, der die Verurteilte besuchte und sie
für unschuldig hielt, wurde 2011 erschossen.
Das
pakistanische Strafgesetzbuch sieht für die Verunglimpfung des Propheten
Mohammed die Todesstrafe, lebenslange Haft oder Geldstrafen vor. Unter den
sogenannten Blasphemiegesetzen und ihrem Missbrauch leiden in Pakistan
Angehörige aller Religionen. Betroffen davon sind Muslime, Hindus und andere
Gruppen gleichermaßen – bezogen auf ihren Bevölkerungsanteil von 2,3 Prozent
Christen allerdings überproportional häufig.
Das Internationale Katholische Missionswerk missio in Aachen fordert die Abschaffung dieser Gesetze und setzt sich für die Freilassung von Asia Bibi ein. Für ihre Freilassung wurde in den sozialen Medien eine Petition an Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier gestartet. Unter dem Motto „Reißen Sie Mauern ein: Freiheit für Asia Bibi“ kann die Petition auf der Aktionsseite www.missio-hilft.de/freeasiabibi – in Zusammenarbeit mit der Petitionsplattform "openPetition“ – online unterzeichnet werden. Interessierte können Unterschriftenlisten herunterzuladen und mit diesen Listen Stimmen für Asia Bibi sammeln. Begleitet wird die Aktion in den sozialen Medien auf den missio-Präsenzen bei Facebook, Twitter, Google+ und dem Blog www.bedraengte-christen.de. Die Aktion dauert bis zum 30. November. Alle Unterschriften werden am 9. Dezember in Berlin zum Tag der Menschenrechte an den Beauftragten der Bundesregierung für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe übergeben.
Linktipps: Bedrängte Christin: "Asia Bibi", Petition für "Asia Bibi", Aktion Lebenszeichen, Länderübersicht Pakistan, Menschenrechtsstudie Pakistan
DAS VIDEO: „Mauern einreißen“ ist der Titel einer Aktion, die darauf aufmerksam machen will, dass in über hundert Ländern dieser Erde Menschen alleine auf Grund ihres Glaubens Opfer von Diskriminierung und Gewalt werden. Das Video führt inhaltlich in die Aktion zum Thema Religionsfreiheit ein und zeigt, wie interessierte Gruppen diese Aktion praktisch durchführen können. -> https://www.youtube.com/watch?v=_IrzGr-jfEk#t=101
Mit der Aktion möchte missio viele Menschen auf die Bedeutung der Religionsfreiheit als grundlegendes Menschenrecht aufmerksam machen. Gleichzeitig lädt missio dazu ein, sich für Menschen einzusetzen, die aufgrund ihres Glaubens zu Opfern von Diskriminierung und Gewalt werden. Bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, will missio möglichst viele Unterschriften zur Freilassung von Asia Bibi und der Abschaffung der Blasphemiegesetze in Pakistan sammeln, die an die Bundesregierung übergeben werden. Unterschriftenaktion: https://www.missio-hilft.de/de/aktion/lebenszeichen/mitmachen_unterstuetzen/petition_asia_bibi/index.html
Broschüre als PDF: https://www.missio-hilft.de/media/aktion/lebenszeichen/pdf/aktionsbroschuere.pdf
INFO: Im Mittelpunkt der
diesjährigen missio-Solidaritätsaktion der Katholiken in Deutschland im Monat
der Weltmission Oktober steht das Wirken der Katholischen Kirche in Pakistan.
Das 180 Millionen Einwohner zählende Land, knapp doppelt so groß wie
Deutschland und Österreich zusammen, ist immer wieder erschüttert durch Unruhen
und Gewalt, Anschläge religiöser Fanatiker, blutige Machtkämpfe zwischen
Regierung und Opposition sowie Angriffe auf religiöse Minderheiten. 2,8
Millionen Christen leben in der islamischen Republik Pakistan, drei Millionen
Hindus und eine Million Ahmadyias, die sich als Muslime verstehen, aber als
solche offiziell nicht anerkannt werden. Christen sind vor allem in der Region
um Lahore, in Islamabad und Karachi beheimatet. Etwa 1,2 Millionen Pakistaner
sind Katholiken. Anklagen wegen Verstoß gegen die Blasphemiegesetze führen zu
willkürlichen Verhaftungen und Todesurteilen. Die Sicherheitslage des Landes
und die schwierige Situation der christlichen Minderheit waren im April/Mai
2014 die zentralen Themen der Delegationsreise der Deutschen Bischofskonferenz
und missio Aachen nach Pakistan.
Die
aktuelle Aktion des Internationalen Katholischen Missionswerks missio steht
unter dem Leitwort „Euer Kummer wird sich in Freude verwandeln“ (Joh 16,20b),
das aus dem Johannesevangelium stammt. Um über ihre Arbeit für ein besseres
Leben in Pakistan zu berichten, sind im Oktober 13 Männer und Frauen der
katholischen Kirche aus Pakistan nach Deutschland eingeladen. Sie sprechen auf
über 300 Veranstaltungen zwischen Flensburg und München.
Eröffnet wird diese bundesweite missio-Aktion zum Monat der Weltmission mit dem Beispielland Pakistan vom 3. bis 5. Oktober im Bistum Fulda. Der Sonntag der Weltmission, die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit, findet in diesem Jahr am 26. Oktober 2014 statt.
Das Missionswerk missio geht zurück auf den 1832
von Dr. Heinrich Hahn in Aachen gegründeten Franz-Xaverius-Verein. Die
Bruderschaft wird 1841 staatlich, 1842 kirchlich anerkannt und breitet sich
rasch aus. 1916 wird Aachen offizieller Verwaltungssitz des Xaverius-Vereins.
Auf Anordnung von Papst Pius XI. wird er 1922 päpstliches Missionswerk.
Jährlich realisiert missio Aachen rund 1.000 Projekte der katholischen Kirche in 74 Ländern Afrikas, Asiens und Ozeaniens, insbesondere in der Ausbildung kirchlicher Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, im Aufbau kirchlicher Infrastrukturen, der Pastoral- und Sozialarbeit und der Menschenrechtsarbeit. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bescheinigte mit der Vergabe des Spendensiegels an missio größtmögliche Wirksamkeit bei der Verwendung von Spenden, niedrige Verwaltungskosten und seriöse Öffentlichkeitsarbeit. Mit ihrem Bischofswort „Allen Völkern sein Heil. Die Mission der Weltkirche“ unterstreicht die Deutsche Katholische Bischofskonferenz den zentralen Grundauftrag der Kirche, nämlich „Das Evangelium vom Reich Gottes“ (Lk 4,43) aller Welt mitzuteilen.
Information: missio - Internationales Katholisches Missionswerk e.V. Goethestr. 43, 52064 Aachen, Telefon 08 00/0 64 77 46, E-Mail: info@missio.de, www.missio-hilft.de/wms.
KONTAKT: Missio, Internationales Katholisches Missionswerk missio e.V., Goethestr. 43, D-52064 Aachen, Tel. 0241 / 7507-00, Fax 0241 / 7507-335, Vorstand: Prälat Dr. Klaus Krämer (Präsident), Dr. Gregor von Fürstenberg (Vize-Präsident). Mehr: https://www.missio-hilft.de/de/. Filme: In insgesamt fünf Filmbeiträgen thematisiert missio die Situation der katholischen Kirche in Pakistan. Mehr:https://www.missio-hilft.de/de/aktion/monat-der-weltmission/2014-4/filme-4/