Als aus drei Vereinen ein Verband wurde

von Christof Beckmann

Dienstag, 27.10.2020

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Bild: Ursula Groden-Kranich, die Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes Deutschland, Video-Screenshot

Seinen 170. Geburtstag vor genau einer Woche hat das Kolpingwerk Deutschland nicht groß gefeiert - 1850 schlossen sich drei Gesellenvereine zum „Rheinischen Gesellenbund“ zusammen. Aber 2021 jährt sich die Seligsprechung Adolph Kolpings vor 30 Jahren.

INFO: Das Kolpingwerk Deutschland wurde am Dienstag, 20. Oktober 2020, 170 Jahre alt. An diesem Tag im Jahr 1850 schlossen sich auf Anregung Adolph Kolpings die drei Gesellenvereine Elberfeld, Köln und Düsseldorf zum „Rheinischen Gesellenbund“ zusammen – es war die Gründung des Verbandes, der 1935 in „Kolpingwerk“ umbenannt wurde und zugleich der Grundstein für dessen überörtliches Wirken als katholischer Sozialverband in Gesellschaft und Kirche.

„In diesen 170 Jahren war es immer eine Stärke unseres Verbandes, auf gesellschaftliche und kirchliche Umbrüche zu reagieren. Programmatisch, strukturell und organisatorisch“, betont Ursula Groden-Kranich, die Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes Deutschland, in einem Video auf dem YouTube-Kanal des Kolpingwerkes. Darin verweist sie zugleich auf ein Jubiläum, das im kommenden Jahr gefeiert wird: der 30. Jahrestag der Seligsprechung Adolph Kolpings am 27. Oktober 2021. Unter dem Motto „Auf dem Weg zur Heiligkeit“ lädt KOLPING INTERNATIONAL zu einer Wallfahrt nach Rom ein. „Gemeinsam werden wir dort um die baldige Heiligsprechung Adolph Kolpings beten“, so die Bundesvorsitzende. Bis dahin soll das weltweite Wirken des Verbandes in kleineren Beiträgen – auf seinen Social-Media-Kanälen und Homepages anschaulich dargestellt werden. So solle deutlich gemacht werden, „dass Adolph Kolping auch heute wirkt, durch das Werk, das er geschaffen hat sowie durch das Engagement, das generationsübergreifend und weltweit Tag für Tag erbracht wird“, so Groden-Kranich.

Passend zu diesem verbandlichen Ereignis ist eine neue CD mit dem Lied „Wir sind Kolping“ von Jo Jasper in acht Sprachen veröffentlicht worden und ebenso wie ein dazu passendes Begleitbuch im Kolping-Shop (www.kolping-shop.eu) erhältlich. 

Adolph Kolping: Der auch als „Gesellenvater“ bezeichnete Priester, Sozialreformer, Publizist und Seelsorger Adolph Kolping, geboren am 8. Dezember 1813 als Sohn einer Tagelöhnerfamilie in Kerpen, zog als gelernter Schuhmacher selbst zehn Jahre lang als „fahrender Geselle“ von Ort zu Ort. Mit 23 Jahren besuchte Kolping abermals die Schule, machte sein Abitur in Köln und studierte Theologie in München und Bonn. 1845 in Köln zum Priester geweiht, war er zunächst vier Jahre lang als Kaplan in Wuppertal-Elberfeld. 1849 nach Köln versetzt, gründete er dort den ersten katholischen Gesellenverein, um damit jungen Handwerksgesellen Halt und Heimat zu geben. Bis zu seinem Tod am 4. Dezember 1865 widmete er sich ganz dem Aufbau der Kolpingbewegung. Sein Grab befindet sich dort in der Minoritenkirche. Am 27. Oktober 1991 sprach Papst Johannes Paul II. den „Gesellenvater“ selig. Am 4. Dezember steht er auf dem Heiligenkalender. Sein Geburtsort mit der Ausstellung im Kolpingmuseum präsentiert sich offiziell als „Kolpingstadt Kerpen“.

Das Kolpingwerk: Das Kolpingwerk Deutschland ist ein Sozialverband mit bundesweit mehr als 230.000 Mitgliedern in 2.350 Kolpingsfamilien, davon etwas 40.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Bereich der Kolpingjugend. Allein in NRW sind rund 100.000 Mitglieder in 800 Kolpingsfamilien organisiert. Es ist Teil des Internationalen Kolpingwerkes und des Kolpingwerkes Europa. Im Sinne Adolph Kolpings will der Verband Bewusstsein für verantwortliches Leben und solidarisches Handeln fördern. Dabei versteht sich das Kolpingwerk als Weg-, Glaubens-, Bildungs- und Aktionsgemeinschaft. Schwerpunkte des Handelns sind die Arbeit mit und für junge Menschen, das Engagement in der Arbeitswelt, das Zusammenwirken mit und der Einsatz für Familien und für die Eine Welt. Mehr im Netz über die Organe und Gremien, die Kolpingjugend, verbandliche Gliederungen, das Bundessekretariat, die Stiftung, Einrichtungen und Unternehmen, das Leitbild, Adolph Kolping und die Verbandsgeschichte.
Weltweit zählt das Kolpingwerk mit Sitz in Köln mit seinen rund 500.000 Mitgliedern und etwa 5.800 Kolpingsfamilien in 62 Ländern zu den großen Sozialwerken der Katholischen Kirche. Die Homepage des Kolpingwerks mit detaillierten Informationen über Aufgaben, Ziele und Leben Adolph Kolpings im Internet: www.kolping.de.

Heiligsprechung für Adolph Kolping: Jedes Jahr am 27. Oktober feiert die Kolping-Weltfamilie den Kolping-Weltgebetstag, der an die Seligsprechung Adolph Kolpings 1991 erinnert und alle Kolpingmitglieder über Länder und Kontinente hinweg verbindet. In diesem Jahr wurden die Materialien für die Feier des Weltgebetstages vom Nationalverband Kenia vorbereitet. Der 27. Oktober im kommenden Jahr steht ganz im Zeichen der Erinnerung an die Seligsprechung von Verbandsgründer Adolph Kolping vor 30 Jahren. Dazu wird bereits jetzt zu einer internationalen Wallfahrt nach Rom eingeladen. Bei dieser Gelegenheit sollen Papst Franziskus Hunderttausende Unterschriften übergeben werden, mit denen um die Heiligsprechung Kolpings gebeten wird. Üblicherweise wird für einen positiven Abschluss des Verfahrens ein erwiesenes medizinisches Wunder verlangt, das auf die Fürsprache des seligen Adolph Kolping hingewirkt wurde. Da der Papst in der Vergangenheit – z. B. bei der Heiligsprechung von Papst Johannes XXXIII. – von dieser Notwendigkeit dispensiert hat, hofft das Kolpingwerk, dass er auch bei Adolph Kolping eine Dispens geben wird. Für den Verband ist bereits das segensreiche Wirken des Kolpingwerkes auf der ganzen Welt selbst „ein wundersames Zeichen der Heiligkeit Adolph Kolpings“. Unter dem Motto „Kolping ist mir heilig!“ wird ab heute, 27.10.2020, die weltweite Unterschriftenliste unter: www.petition-kolping.com freigeschaltet.

Unsere Gesprächspartnerin: Ursula Groden-Kranich, geboren 1965 in Mainz, ist seit 2018 Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes Deutschland. Die gelernte Bankkauffrau, verheiratet und Mutter einer Tochter, wurde mit 17 politisch bei der Jungen Union aktiv, wurde Mitglied des Vorstands der CDU Hechtsheim und Mitglied des Landesvorstands der Kommunalpolitischen Vereinigung (KPV) der CDU Rheinland-Pfalz. Seit 1999 gehört sie dem Mainzer Stadtrat an, wurde 2004 Ortsvorsteherin von Mainz-Hechtsheim und 2009 wiedergewählt. Aufgrund Ihrer Tätigkeit im Bundestag kandidierte sie 2014 nicht erneut für das Amt als Ortsvorsteherin. Seit der Bundestagswahl 2013 ist sie direkt gewählte Abgeordnete im Bundestagswahlkreis Mainz. Ursula Groden-Kranich ist ordentliches Mitglied im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union sowie im Auswärtigen Ausschuss, Obfrau und ordentliches Mitglied im Unterausschuss Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik, Stellvertreterin im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, im Ausschuss für Kultur und Medien, Mitglied der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung, seit 2017 Vorsitzende der Frauen-Union (FU) Rheinland-Pfalz und ehrenamtliche stellvertretende Präsidentin des Kreisverbandes Mainz-Bingen des Deutschen Roten Kreuzes. Kontakt: Platz der Republik 1, 11011 Berlin, Tel. 030 / 227 75858, Fax 030 / 227 76858, E-Mailursula.groden-kranich@bundestag.de, Homepage: https://groden-kranich.de/

Dienstag, 27.10.2020