Auf dem Friedhof – Zeit für Erinnerungen
Dienstag, 27.11.2018
Spaziergänge machen auch im Herbst Spaß – man muss sich nur wetterfest einpacken. Aber auf der Lieblingsstrecke durch den Park oder am Wasser entlang kann man sich auch bei Matschwetter den Kopf freipusten lassen
Sandra Sternke-Menne geht an einem eher ungewöhnlichen Ort spazieren:
Heute habe ich mal Zeit und ich gehe auf den Friedhof.
Es ist November, die Blätter fallen und die Wege sind mit Laub bedeckt. Es ist die Zeit der Erinnerung. Ich lese die Namen auf den Grabsteinen, manche von ihnen habe ich gekannt, andere sind mir unbekannt.
Erinnerung – gerade im November, dem stillen Monat mit seinen Gedenktagen, unerlässlich.
Wenn ich an die verstorbenen Menschen denke, die mir wichtig waren, spüre ich Zufriedenheit und Dankbarkeit. Dankbarkeit, dass sie mich geprägt und mir etwas auf meinem Lebensweg mitgegeben haben. Zufriedenheit, weil sie Teil meines Lebens waren und mit mir ein Stück des Weges gegangen sind.
Die Verstorbenen gehören zu mir und bleiben Teil meines Lebens. Die Traurigkeit ist nach wie vor auch da, sie wandelt sich aber mit der Zeit für mich in Hoffnung. Hoffnung, dass es auch nach dem irdischen Tod weiter geht.
So schreibt es auch schon der Autor Johannes in der Bibel:
„Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. (…) Gott wird abwischen alle Tränen und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Gott macht alles neu.“
Das tröstet mich.