Auf den Esel gekommen
Donnerstag, 24.03.2016
"Du Esel!" – das zu jemandem zu sagen, ist nicht freundlich gemeint. Eher im Sinne von "Du Blödmann!". Und auch eine Eselsecke oder Eselsohr – als Lesezeichen – ist gar nicht gern gesehen von Lehrern und Eltern.
Und wer sich etwas nicht merken kann, der baut sich eine Eselsbrücke.
Irgendwie gerät alles im Dunstkreis vom Esel in den Bereich "dumm". Zu Unrecht, fand Peter Becker heraus. Dass Esel dumm sind, ist ein Vorurteil. Das Gegenteil ist der Fall. Als Haustier ist der Esel seit altersher bekannt. Seine Urform ist afrikanisch. Und auch in der Bibel spielt er eine Rolle: An 152 Stellen wird er da erwähnt. Die bekannteste Geschichte in der Bibel ist wohl die Bileamgeschichte, in der Bileams Eselin als besonders kluges Tier dargestellt wird (4. Mose 22, 21-41). Noch vor seinem Reiter merkt es, dass ein Engel sich ihnen in den Weg stellt, weil sie umkehren sollen.
Bis heute wird der Hausesel als Lasttier und auch Reittier benutzt. Als Einhufer galt er in biblischer Zeit als unrein und durfte keinesfalls gegessen werden. Folgerichtig wurde der Kadaver vor den Stadtmauern den Aasgeiern zum Fraß vorgeworfen.
Übrigens: Im alten Israel war er ein wichtiger Besitz auch von einfachen Leuten. Auf diesem Reittier der armen Leute zieht Jesus kurz vor seiner Hinrichtung in Jerusalem ein. Denn so steht es in einer alten Prophezeiung:
"Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel!"