Auf vier Pfoten durchs Pfarrhaus
Samstag, 07.08.2021
Morgen ist Weltkatzentag. Pater Albert Seul, gebürtiger Kölner und Mitglied im Dominikanerorden, erzählt in seinem aktuellen Buch „Sanfte Pfoten, nasse Flossen und nackte Füße auf dem Weg zu Gott" von seinem Leben mit Tieren ...
Unser Gesprächspartner: Pater Albert Seul O.P. ist seit dem 29. Mai 2011 Wallfahrtsrektor und Pfarrer an der Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung in Klausen in der Moseleifel, einem der bekanntesten Wallfahrtsorte in Rheinland-Pfalz. Sie geht zurück auf einen Einsiedler Eberhard, der um das Jahr 1440 einen Bildstock mit der Figur der „Schmerzhaften Mutter Gottes" errichtete. Nach seinem Tod 1451 gründeten Augustiner-Chorherren der Windesheimer Kongregation ein Kloster, das über 300 Jahre lang die Geschicke in Klausen prägen sollte.
Geboren wurde Albert Seul OP 1970 als Michael Peter Seul in Köln. Nach dem Abitur 1991 begann er das Postulat im Dominikanerorden, ging zum Noviziat 1992 in den Dominikanerkonvent Warburg und 1993 in den Konvent in Walberberg. nach dem Studium der Theologie in Bonn, Mainz und Washington DC. wurde er 1999 in Düsseldorf zum Diakon geweiht, 2000 in Mainz zum Priester und Oberer der Kommunität der Dominikaner in Mainz. 2001 ging er ins Hamburger Dominikanerkloster St. Johannis, 2006 in das Dominikanerkloster Vechta, war Religionslehrer und Hochschulseelsorger an der heutigen Universität, ab 2008 Kaplan an der Pfarrei St. Vitus Visbek. 2011 wurde Albert Seul nach Klausen versetzt, Rektor der dortigen Wallfahrtskirche, Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde Klausen und Pfarrer in der neugegründeten Pfarreiengemeinschaft Salmtal. Seit 2015 ist er Superior des Domus St. Katharina v. Siena der Dominikaner in Klausen. Am 1. November 2015 wurde er zum Geistlichen Beirat des Diözesanverband des Sozialdienstes Katholischer Männer (SKM) im Bistum Trier ernannt.
Anschrift Pfarrbüro: Moselstr. 31, 54528 Salmtal, Tel. 06578/98496-0, Fax: 06578/98496-19, E-Mail: pfarrbuero@pg-salmtal.de, Pater Albert Seul O.P., Augustinerplatz 2, 54524 Klausen, Tel. 06578 / 218, E-Mail: seul@pg-salmtal.de, Internet: https://www.pg-salmtal.de, Facebook: https://www.facebook.com/PaterAlbertOP/
Das Buch: Albert Seul, Sanfte Pfoten, nasse Flossen und nackte Füße auf dem Weg zu Gott, 128 S. mit Fotos von Mike-D. Winter, Regionalia Verlag 2020, ISBN 978-3-95540-701-8
Dominikanerorden (Ordo Praedicatorum, OP): Sie sind eine der wichtigsten Ordensgemeinschaften der katholischen Kirche und benannt nach dem heiligen Dominikus (1170-1221) aus Caleruega/Kastilien. Er studierte Theologie, wurde 1196 Mitglied des Domkapitels in Osma und Augustinerchorherr. Sein zurückgezogenes Leben endete nach einer Reise nach Norddeutschland 1203: Begeistert für die Mission, begann er ab 1206 ein Leben als Wanderprediger, gründete 1207 in Prouilhe in Südfrankreich ein Frauenkloster und gewann Mitbrüder in Südfrankreich. 1215 gründete er einen Predigerorden für das Bistum Toulouse, übernahm 1216 die Regel des hl. Augustinus, erhielt ein Jahr später von Papst Honorius II. den Auftrag zur weltweiten Verkündigung und sandte seine Brüder nach Paris und Spanien. 1218 gingen die ersten Brüder von Rom nach Bologna, wo sich das erste Generalkapitel des Ordens 1220 eine neue Verfassung gab. Am 6. August 1220 starb Dominikus in Bologna, 1234 wurde er durch Papst Gregor IX. heiliggesprochen. Schnell war der Bettelorden durch seine gut ausgebildeten Mitglieder auch an den großen Universitätsstädten Europas präsent. Zu berühmten Mitgliedern zählen Albertus Magnus, Thomas von Aquin, Meister Eckhart oder der Maler Fra Angelico, sie stellten vier Päpste und mehr als 60 Kardinäle. Auch Tomas de Torquemada, erster Großinquisitor Spaniens, der als Ketzer hingerichtete Girolamo Savonarola oder der Verteidiger der Indios, Bartholomé de las Casas, gehörten zum Orden. Bekannte Mitglieder in der Neuzeit sind die Theologen Marie-Dominique Chenu und Yves Congar, der peruanischer Befreiungstheologe Gustavo Gutierrez, Friedensnobelpreisträger Dominique Pire (1958) oder der Kardinal und Erzbischof von Wien, Christoph Schönborn.
Der Orden zählt heute weltweit etwa 6.500 Mitglieder in mehr als 600 Klöstern in 102 Ländern, rund 140 dominikanische Schwesternkongregationen mit 3.000 kontemplativ lebende Dominikanerinnen und über 30.000 apostolisch-karitativ tätige Schwestern im Dritten Orden (Terziaren). Die älteste Gründung des Predigerordens im heutigen Deutschland begeht in diesem Jahr in Köln ihr 800-jähriges Bestehen. Aus Kloster und Kirche gingen neben Albertus Magnus und Thomas von Aquin viele weitere Gelehrte hervor: Im 14. Jahrhundert war die Kölner Dominikanerschule mit Meister Eckhardt und dessen Schülern Heinrich Seuse und Johannes Tauler ein Zentrum der mittelalterlichen deutschen Mystik. 1799 wurde das Kloster von der französischen Militärverwaltung geschlossen, knapp 100 Jahre später an dieser Stelle das Hauptpostamt errichtet. Die Dominikaner übernahmen 1947 die Seelsorge an St. Andreas, in deren Krypta die Gebeine von Albertus Magnus verwahrt werden. Papst Johannes Paul II. kam zum 700. Todestag des Gelehrten nach Köln. Mehr zur Geschichte der Dominikaner in Köln im Internet.
In Berlin, Düsseldorf, Köln und Worms sind Schwestern und Brüder in der Obdachlosenarbeit engagiert, in Darmstadt, Berlin, Essen, Düsseldorf, Vechta und Bottrop als Gefangenenseelsorger und in verschiedenen Städten in der Migrantenarbeit. Kontakt: Dominikaner-Provinz Teutonia, Tel. 0221 / 580700-06, E-Mail: info@dominikaner.de, Internet: http://www.dominikaner.de.
Buchtipps: Elias H. Füllenbach (Hg.): Mehr als Schwarz und Weiß: 800 Jahre Dominikanerorden, Friedrich Pustet / Regensburg 2016, 400 S., ISBN 978-3-7917-2757-8. Beiträge zur Geschichte und berühmten Gestalten des Ordens, Dominikaner und Islam, Inquisition etc.; herausgegeben vom Düsseldorfer Prior P. Elias H. Füllenbach OP, Archivar der Dominikanerprovinz Teutonia und stellvertretender Leiter des Instituts zur Erforschung der Geschichte des Dominikanerordens im deutschen Sprachraum.