Ausflugstipp: Ganz nah am Heribert
Donnerstag, 05.08.2021
Jeder war bestimmt schon mal im Weltkulturerbe Kölner Dom. Aber wer hätte das gedacht? Es gibt gleich zwei in der Domstadt – gleich gegenüber ist noch einer. Und da zeigen sie jetzt etwas, was man sonst kaum zu sehen bekommt ...
INFO: Heribert von Köln, geboren um 970 in Worms, war von 999 bis 1021 Erzbischof des Erzbistums Köln. Verwandt mit mächtigen Familien aus dem süddeutschen Raum, begann er seine Ausbildung in der Domschule Worms, in der Abtei Gorze bei Metz und wurde er Dompropst in Worms. Kontakte mit dem königlichen Hof der Staufer und dem späteren Kaiser Otto IIII. beschleunigten seine Karriere: Als erster Deutscher wurde Heribert 994 Kanzler von Reichsitalien, 995 wurde er zum Priester geweiht und 998 zum Kanzler von Germanien ernannt. Das Kölner Domkapitel wählte ihn ein Jahr später zum Erzbischof. Zu seiner Weihe an Weihnachten 999 im Alten Kölner Dom, sei er demütig und barfuß in Köln eingezogen. In seiner Politik, die der Idee einer Erneuerung des römischen Reiches orientiert war, verfolgte er einen sehr eigenständigen Kurs. 1003 legte er seine politischen Ämter nieder, engagierte sich in der Armenfürsorge und gründete In den Ruinen des spätantiken Kastells auf der rechten Kölner Rheinseite die Benediktiner-Abtei Deutz, die in den folgenden Jahrhunderten eine große Rolle spielen sollte. Dort setzte schon kurze Zeit nach Heriberts Tod 1021 an seinem Grab eine lokale Heiligenverehrung ein. Seine Überreste wurden am 30. August 1147 in einen um 1175 fertiggestellten kostbaren Schrein gebettet, der sich seit 1896 in der Kirche Neu St. Heribert in Köln-Deutz befindet. Neben dem 1986 bis 1993 gereinigten und konservatorisch gesicherten Schrein sind von Heribert u.a. ein Bischofsstab aus Walrosszahn, der Heribertstab, und ein silberner Kelch, der Heribertkelch, erhalten. Die alte Klosterkirche Alt St. Heribert wird seit den 1990er-Jahren als Gottesdienststätte der griechisch-orthodoxen Gemeinde Kölns genutzt. Die Abteigebäude dienten wechselnder Nutzung und sind seit den 1970er Jahren ein Altersheim. Der Gedenktag von Heriberts von Deutz wird im Erzbistum Köln am 30. August begangen.
„1000 Jahre Heribert von Köln“: Bis zum 16. März 2022 feiert die katholische Kirche in Köln das Gedenkjahr „1000 Jahre Heribert von Köln“ unter dem Leitwort „Gerechtigkeit. Macht. Frieden. 1000 Jahre Heribert von Köln“. Zahlreiche Veranstaltungen und eine Sonderausstellung zum Hl. Heribert in Neu St. Heribert in der Domschatzkammer prägen das Jubiläumsjahr, das am 14. März mit dem Mainzer Bischof Dr. Peter Kohlgraf und Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine eröffnet wurde. In Planung ist am 24. September eine Liturgische Nacht für Jugendliche in der Kirche Alt-St. Heribert/Entschlafen der Gottesgebärerin. Die für 25. September geplante Schreinprozession von Alt-St. Heribert/Entschlafen der Gottesgebärerin (10 Uhr) zum Kölner Dom zum Gedenktag der Erhebung der Gebeine (30. August 1147) musste wegen Corona abgesagt werden. Weitere Termine im Jubiläumsjahr und weitere Infos unter www.heribert1000.de, Infos und Termine der Gemeinde unter: www.pfarrgemeinde-deutz.de
Unser Gesprächspartner: Monsignore Robert Kleine, Kölner Stadt- und Domdechant, 1967 in Neuss geboren, seit 1993 Priester, Kaplanzeit in Bad Honnef, 1997-2004 Domvikar und Schulseelsorger an der Domsingschule. 2004 zum Leiter der Abteilung Erwachsenenseelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat ernannt, Diözesanfrauen- und Diözesanmännerseelsorger sowie Präses des Diözesanverbandes der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). Seit 2006 Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat, 2012 Vorsitzender des Bildungswerks der Erzdiözese Köln und Domdechant, seit dem 1. September 2012 Kölner Stadtdechant und Vorsitzender des Caritasrates. Kontakt: Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 0221 / 92 58 47-70, Fax 0221 / 92 58 47-71, E-Mail: presse@katholisches.koeln, Mo- Fr 9.30 - 13.30 Uhr.