Beerdigungen: Keiner geht allein

von Stefan Klinkhammer

Freitag, 14.11.2014

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Der letzte Weg eines Menschen kann sehr einsam sein: Alleinstehende ohne Angehörige werden häufig ohne Trauergemeinde beigesetzt. Nicht überall: In der Pfarrei St. Severin in Köln gibt es 10 „Trauerbegleiter“, die einsame Beerdigungen begleiten ...

INFO: Immer mehr Menschen sind in den letzten Jahren ihres Lebens allein. Diese Einsamkeit setzt sich bis ins Grab fort. Für diese Entwicklung gibt es vielfältige Gründe: kleine Familien, kinderlose Ehen, Leben als Single, die steigende Lebenserwartung. Auch der Tod des Lebenspartners und die zurückgehende Zahl von Freunden gehören zu den Gründen. Viele Menschen in unserer Gesellschaft verbringen den Lebensabend alleine in ihrer Wohnung oder im Seniorenheim. Die Nachricht vom Tode erreicht dann die ehemaligen Nachbarn nur selten. Das Pflegepersonal hat selten die Zeit, an einem Begräbnis teilzunehmen. Da sehr häufig die letzten Ersparnisse für die Pflege eingesetzt werden müssen, steht am Ende oft eine Sozialbeerdigung: Einäscherung, anonyme Bestattung.

Auch in der Gemeinde St. Severin in Köln haben die Seelsorger häufig Verstorbene alleine zu Grabe getragen. Daraufhin hat der Caritas-Kreis der Gemeinde beschlossenen, mit interessierten Ehrenamtlichen an „einsamen Begräbnissen“ teilzunehmen. Den Verstorbenen auf ihrem letzten Weg ein wenig Zeit zu schenken, um ihnen zu gedenken, zusammen mit den Seelsorgern die Gebete zu sprechen und mit einer Blume zum Ausdruck zu bringen, dass die Gemeinde die Menschen nicht vergessen hat und wird.

Mittlerweile gehören fast 20 Personen zum Kreis derer, die solche Beerdigungen begleiten. In den vergangenen Jahren hat diese Begräbnis-Bruder-/Schwesternschaft“ an fast 50 Beerdigungen teilgenommen. Im Vorfeld einer anstehenden „einsamen Beerdigung“ bekommen die Ehrenamtlichen über das Pfarrbüro der Gemeinde die Nachricht über den nächsten Ort und Zeit des Begräbnisses. Die Einrichtung solcher Beerdigungsbruderschaften und speziellen Orden geht bereits bis ins Mittealter zurück, deren alleinige Aufgabe es war, für jeden Menschen eine würdige Bestattung sicherzustellen.

Kontakt: Katholische Kirchengemeinde St. Severin Köln, Ingrid Rasch, Im Ferkulum 29, 50678 Köln, Tel. 0221/ 93 18 42-0, Fax 0221/ 93 18 42-34, E-Mail: pfarrbuero@st-severin-koeln.de, Internet: http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-severin-koeln/Caritas_und_Soziales/Beerdigungsbegleitung.html

Download: http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/export/sites/gemeinden/st-severin-koeln/Caritas_und_Soziales/Downloads/Pastoral_1213.pdf

Freitag, 14.11.2014