Bitten und Beten für Soldaten
Samstag, 25.04.2015
Nicht nur für sich, sondern auch für andere zu beten, hat eine lange Tradition in den christlichen Kirchen. Gegen Ende des Gottesdienstes wird Fürbitte gehalten. Doch für wen eigentlich?
Üblicherweise betet die Gemeinde für Kranke, Bedrängte, Verfolgte, für Politiker und für den Frieden in der Welt. Militärdekan Reinhard Gorski wundert, "dass wir in unseren Fürbitten-Gebeten für viele Menschen auf der Welt, für Behinderte, Kranke, Sterbende, für zivile Nothelfer eintreten, dass aber die Soldaten, die wir in den Einsatz ja auch schicken als Gemeindeglieder, dass die in unseren Fürbitten kaum vorkommen oder gar nicht."
Er vermutet, dass das in der evangelischen Kirche noch mit der großen Friedensbewegung der 1980er Jahre und der Ablehnung des Militärs zu tun hat. Er gibt zu bedenken:
"Soldaten selber schaffen keinen Frieden, aber sie ermöglichen, dass Frieden durch Verhandlung wieder eher möglich wird. Soldaten leisten insofern Friedensdienst, als sie die Möglichkeiten schaffen können, in der die Politik hinterher verlässliche Vereinbarungen diplomatischer Natur wieder einleiten kann."