Caritas International: Das muss sich ändern
Samstag, 08.08.2020
2019 konnte Caritas international mit 82,2 Millionen Euro mehr Geld als je zuvor weltweit für Menschen in Not einsetzen: Jetzt wirkt sich Corona weltweit aus – und sie richten sich auf eine Hunger-Pandemie ein ...
INFO: „Wie könnte ich in diesen toten Büchern studieren, wenn ich weiß, dass lebende Menschen am Verhungern sind?“, meinte schon der Hl. Dominikus, heute auf dem Kalender. Während einer Hungersnot verkaufte er alles und half. Spontane Hilfe ist gut, doch Prävention verhindert meist, dass es soweit kommt. Das wissen sie auch bei Caritas international, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, der zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 166 nationalen Mitgliedsverbänden gehört.
2019 konnte Caritas international mehr Geld als je zuvor weltweit für Menschen in Not einsetzen: 82,2 Millionen Euro standen dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes im zurückliegenden Jahr für 725 Hilfsprojekte in 81 Ländern zur Verfügung. 30,4 Millionen Euro der Gesamtsumme stammen aus Spenden, 50,6 Millionen Euro aus öffentlichen und kirchlichen Zuwendungen. Gut 70 % der Projekte umfasste die Hilfe nach Naturkatastrophen und Kriegen; die restlichen knapp 30 % der Mittel flossen in soziale Projekte für Kinder sowie alte, kranke und behinderte Menschen. „Nie zuvor waren so viele Menschen weltweit auf Hilfe angewiesen. Wir sind sehr dankbar, dass unsere Spender diese bedrückende Entwicklung aufmerksam registrieren und uns deshalb so nachhaltig unterstützen“, sagte Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes, bei der Vorstellung des Jahresberichtes. Als hilfsbedürftig gelten aktuell weltweit 168 Millionen Menschen - rund 36 Millionen mehr als im Jahr zuvor.
Corona-Hilfsprojekte von Caritas international: Aus dem Corona-Hilfefonds von Caritas international sind bislang 600.000 Menschen weltweit unterstützt worden. Die Hilfsprojekte reichen von der medizinischen Ausstattung von Gesundheitsstationen bis hin zu Lebensmittelverteilungen für Tagelöhner, denen durch den Lockdown ihre Einkünfte weggebrochen sind. Das Hilfswerk der deutschen Caritas stellt sich darauf ein, dass insbesondere aufgrund der indirekten Folgen der Pandemie diese Hilfe noch lange fortgeführt werden muss: „Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen von Corona werden uns weltweit wie ein langer Schatten verfolgen, selbst wenn die gesundheitlichen Folgen irgendwann kontrollierbar sein sollten. Hunderte Millionen Menschen werden in die Armut abrutschen und Hunger leiden“, warnt Oliver Müller, Leiter von Caritas international.
Herausforderungen der Humanitären Hilfe: Große Sorge bereiten Caritas international die massiven Einschränkungen bezüglich der eigenen Handlungsmöglichkeiten als Hilfswerk: „Die Zahl der jährlich getöteten Helfer hat sich seit den 90er Jahren verdreifacht, und die Politisierung von Humanitärer Hilfe nimmt zu. Humanitäre Hilfe wird aber auch immer häufiger gesellschaftlich in Frage gestellt, teilweise gar kriminalisiert. Diese Entwicklung bereitet uns große Sorgen“, so Oliver Müller, Leiter von Caritas international.
KONTAKT: Caritas international, Karlstraße 40, 79104 Freiburg, Internet: http://www.caritas-international.de