Danke, Herr Faraday!
Donnerstag, 22.09.2016
Jährlich sterben in Deutschland bis zu zehn Menschen durch Blitzschlag. Etwa 250 werden vom Blitz getroffen, die meisten landen mit Verletzungen im Krankenhaus. Dabei kann es einfach sein, sich zu schützen, beispielsweise durch einen faradayschen Käfig.
Schlägt ein Blitz in einen faradayschen Käfig, zum Beispiel ein Auto oder ein Flugzeug ein, bleiben Personen im Innenraum ungefährdet, weil die elektrische Feldstärke im Innenraum erheblich geringer ist als im Außenraum.
Diese Gesetzmäßigkeit ist nach ihrem Erfinder Michael Faraday benannt. Geboren wurde er heute vor 225 Jahren. Ohne ihn gäbe es keinen Induktionsherd, keinen Elektromotor, keinen Generator. Jeder Schüler musste im Chemieunterricht die 2 Faradayschen Gesetze lernen, Grundlage für die Technik von Batterien und Akkus.
Und auch Forschungen auf dem Gebiet von Optik und Licht waren Bestandteil seiner über 30.000 Versuche. Wenn man dann noch weiß, dass er das alles mehr oder weniger autodidaktisch in die Welt brachte, kann man nur den Hut ziehen: Seine Schulbildung beschränkte sich auf eine normale „Volksschule“, in der er Lesen, Schreiben und Rechnen lernte.
Während seiner siebenjährigen Ausbildung als Buchbinderlehrling packte er die Gelegenheit beim Schopf, die gebundenen Bücher auch zu lesen, und durch glückliche Umstände gelang es ihm, einen Job als Laborgehilfe an der Royal Institution zu bekommen. Hier konnte er mit eigenen Experimenten beginnen. Durch seine Bekanntschaft mit dem Professor für Chemie, Humphry Davy, kam es dazu, dass er Kontinentaleuropa bereisen konnte. Und sein Ruf als chemischer Analytiker und Naturforscher verbreitete sich schnell, so dass er schon zu Lebzeiten ein anerkannter und beachteter Wissenschaftler war.
Dass er auch ein sehr religiöser Mensch war, ist weniger bekannt: Er gehörte der kleinen christlichen Gruppe der Sandemanianer an, die sich Ende der 1720er Jahre von der Church of Scotland losgesagt hatten. Hier war er als Prediger regelmäßig tätig. Faraday starb am 25. August 1867. Seine letzten Worte:
„Ich werde bei Christus sein, das genügt mir.“
("I shall be with Christ, and that is enough.")