Das Jesuskind mit Rosinen

von Johanna Risse

Dienstag, 24.12.2019

Foto: Andrea Mohr
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Leckeres aus der Lebkuchenschmiede von Andrea Mohr aus Bonn, unserer „Küchenlöwin“. Foto: thekitchenlioness.de

Den Christstollen kennt jeder. Aber woher kommt das Gebäck, das auf keinen Fall fehlen darf? Es ist ein Gebildbrot, das dem neugeborenen Jesuskind nachempfunden ist, weiß Andrea Mohr, unsere Küchenlöwin. Sie hat ein Rezept parat...

INFO: Zahlreiche Weihnachtsleckereien haben ihren Ursprung in der christlichen Sicht auf die Jahreszeit und das Weihnachtsfest: Nicht nur der berühmte Christstollen ist „christlich“, auch der Lebkuchen hat es „in“ sich, sagt unsere Küchenlöwin und Rezeptebloggerin Andrea Mohr. Christstollen soll in seiner Form an das Jesuskind in der Krippe erinnern und auch Lebkuchen war für die mittelalterlichen Menschen kein Genussmittel, sondern eher eine mit viel christlicher Symbolik angereicherte Kostbarkeit. Der Siebenzahl der verwendeten Gewürze Zimt, Nelken, Anis, Kardamom, Koriander, Ingwer und Muskat sprach man vielfältige Bedeutung zu. Honig- und Gewürzbrote haben wie Pfefferkuchen ihren Ursprung in Klosterbäckereien, wo schon seit dem 11. und 12. Jahrhundert als Heilmittel, zur Stärkung bei Krankheiten und in der Fastenzeit gebacken wurden. Honig und Mandeln im Lebkuchen galten aufgrund der harten Schale und des bitter-süßen Kerns als Symbole für Geburt, Tod und Auferstehung Christi. Auch die Süßigkeit des Honigs ist eine gebräuchliche christliche Metapher: Nach der biblischen Überlieferung fließen im Heiligen Land Milch und Honig.

Unsere „Küchenlöwin“ Andrea Mohr aus Bonn kennt viele fromme Rezepte und weil alles, was sie in Küche und Ofen zaubert, so lecker ist, veröffentlichen wir immer wieder gerne Rezepte von ihr, die gut ins Kirchenjahr passen. Kontakt: N. Andrea Mohr, Seehausstr. 33, 53117 Bonn, E-Mail: nclndrmhr@gmail.com, Internet: http://kitchenlioness.blogspot.de.

 

Elisenlebkuchen (35 bis 40 Stück)

Zutaten

235 g feinster Zucker

3 Eier (M), Freiland oder Bio

eine Prise feines Meersalz

8g Bourbon Vanillezucker

250g Mandeln (mit Haut), fein gemahlen 

50g Haselnüsse, grob gehackt

50g Orangeat, sehr fein zerkleinert

50g Zitronat, sehr fein zerkleinert

abgeriebene Schale je einer halben Bio-Zitrone und Bio-Orange

½ TL Zimt, gemahlen

½ TL Nelken, gemahlen

½ TL Piment

½ Koriander, gemahlen

½ TL Muskatblüte (Macis)

½ TL Kardamom, gemahlen

½ TL Ingwer, gemahlen

35 bis 40 Backoblaten (Durchmesser 5 bis 6cm)

Zum Verzieren

200g Bitterkuvertüre und event. etwas weiße Kuvertüre

Zubereitung

Zucker, Eier, Salz und Vanillezucker mit den Schneebesen des elektrischen Handrührgerätes so lange schaumig schlagen, bis sich die Masse verdoppelt hat.

Nüsse, Orangeat, Zitronat, Zitronen- und Orangenschale sowie alle Gewürze untermischen.

Zugedeckt an einem kühlen Ort 24 Stunden ruhen lassen.

Am nächsten Tag kleine, etwa 15 bis 18g schwere Kugeln aus der Lebkuchenmasse formen und auf die Oblaten setzen.

Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen. 

Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad Celsius 12 bis 15 Minuten lang hellbraun backen.

Aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Für die Schokoladenglasur die Kuvertüre schmelzen, temperieren und die Lebkuchen mit der oberen Seite hineintauchen. Die glasierten Lebkuchen auf dem Kuchengitter trocknen lassen – solange die Glasur noch weich ist, eventuell noch mit weißer Kuvertüre noch verzieren.

TIPPS

• die fertigen Lebkuchen in einer Blechdose aufbewahren. Wenn man das Gebäck mit Pergamentpapier abdeckt und einige Apfelschalen darüberlegt, bleiben die Elisenlebkuchen für zirka 10 Tage frisch und saftig.
• die 7 Gewürze können auch mit 3 TL Lebkuchengewürzmischung plus ½ TL gemahlenen Zimt ersetzt werden
• wer lieber größere Lebkuchen backen möchte, nimmt entsprechend größere Oblaten, der Teig bleibt gleich, die Backzeit verlängert sich um einige Minuten

Dienstag, 24.12.2019