Der wahre Namensgeber des Neandertals
Mittwoch, 03.07.2019
Die Sommerferien sind in Sichtweite. Und damit eine Menge Zeit, die nach Herzenslust verplant werden kann. Michael Nitzke hat einen interessanten Ausflugstipp, bei dem ein Liedermacher im Mittelpunkt steht:
Das Neandertal in NRW.
Bekannt gemacht haben das zwei Leute.
Einer davon ist schon seit über 40.000 Jahren tot: der Neandertaler, einer unserer entfernten Verwandten innerhalb der Geschichte des Menschen.
Der andere ist ein bisschen jünger, lebt aber auch schon über 300 Jahre nicht mehr.
Er hieß Joachim Neander und war Lehrer und Pastor in Düsseldorf. In der Stadt wurde es ihm bald zu eng. Er wanderte ein paar Kilometer die Düssel entlang und sah, wie das kleine Flüsschen sich durch eine enge Schlucht ihren Weg bahnt. Die Felsen erinnerten ihn wohl an die Mauern einer Kirche. So feierte er bald dort Gottesdienste.
In dieser Natur wurde er zu ganz neuen Liedern inspiriert. Das Lied „Lobe den Herren“ wurde eines der bekanntesten der evangelischen Kirche. Und das Stück Natur bekam den Namen des Dichters: Das Neandertal.
Durch die Industrie wurde die Schlucht dann zum Steinbruch. Wahrscheinlich würde niemand mehr davon reden, hätten nicht zwei italienische Arbeiter die Knochen eines Urmenschen gefunden. Und so trug der Neandertaler den Namen des dichtenden Pastors in alle Welt.
Das Neanderthal Museum in Mettmann lädt ein, die Zeit des Urmenschen zu entdecken. Nicht weit davon entfernt erinnert die Neanderkirche in Erkrath an den Dichter Joachim Neander.