Diakonenweihe: Dienst und Ehrenamt
Donnerstag, 07.11.2024
Martin Deckers ist 45, kommt aus der Kirchengemeinde Sankt Anna Issum-Sevelen am Niederrhein und arbeitet beim Caritasverband Geldern-Kevelaer. Noch zehn Tage, dann wird er gemeinsam mit acht weiteren Männern von Bischof Genn zum Ständigen Diakon geweiht.
INFO: Martin Deckers ist 45 Jahre alt, kommt aus der Kirchengemeinde Sankt Anna Issum-Sevelen am Niederrhein, ist engagierter Pfadi und berufstätig beim Caritasverband Geldern-Kevelaer. Für Martin Deckers bedeutet der 17. November nicht nur den Abschluss einer intensiven Vorbereitungszeit, sondern auch den Beginn einer neuen Lebensphase. An jenem Sonntag nämlich wird der 45-Jährige aus Issum-Sevelen gemeinsam mit acht weiteren Männern von Bischof Dr. Felix Genn zum Diakon mit Zivilberuf geweiht.
Er war Messdiener, ist bis heute aktiv im Bezirk Niederrhein-Nord der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), hat dort die Öffentlichkeitsarbeit verantwortet und 15 Jahre lang mit geleitet. Nach Ausbildung zum Mediengestalter und Einsatz in der Jugendbildungsstätte St. Michaelturm in Rheurdt-Schaephuysen übernahm er 2015 die Leitung der damals neu eingerichteten „youngcaritas“ in Geldern. 2017 wechselte er zur Altenhilfe der Caritas und übernahm er 2019 die Leitung der Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz in Straelen. Mit einer halben Stelle verantwortet er nun die Pressearbeit des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer, mit der anderen Hälfte ist er für die Präventionsarbeit in den Altenhilfeeinrichtungen des Verbandes zuständig, außerdem ist er im Fachdienst für Gemeindecaritas.
Seit 2019 gehört er zum Diakonatsbewerberkreis im Bistum Münster und bereitete sich während seiner vier Jahre intensiven Studiums der Theologie auf die Weihe zum ständigen Diakon mit Zivilberuf vor.
Ständiger Diakon: Am 18. Juni 1967 eröffnete das Motu proprio „Sacrum diaconatus ordinem“ von Papst Paul VI. über die Erneuerung des Diakonates die Möglichkeit zur Diakonenweihe. Voraussetzung ist Festigkeit im Charakter, eine theologische Ausgebildung und ein Leben in bewährter Ehe, zudem wird die Gemeinde befragt und Ehefrauen müssen zustimmen. Diakone (altgr. διάκονος diákonos ‚Diener, Helfer‘) sind Seelsorger, die wie Priester taufen, bei Hochzeiten assistieren, beerdigen und predigen. Sie leiten keine Eucharistiefeier, spenden nicht die Krankensalbung und hören keine Beichte. Ständige Diakone dürfen verheiratet sein und üben teilweise einen Zivilberuf aus. Der Ständige Diakonat kann haupt- oder nebenberuflich mit Zivilberuf ausgeübt werden. Er steht Männern im Alter von 35 bis 55 Jahren offen, die sich zum Zölibat verpflichten, aber auch „verheirateten Männern reiferen Alters“, soweit die Ehefrau zustimmt. Heute gibt es weltweit 45.255 Ständige Diakone, deutschlandweit etwa 3000 im Hauptberuf oder mit Zivilberuf.
Die ersten sieben Diakone „von gutem Ruf und erfüllt von Geist und Weisheit“ werden im Neuen Testament in der Apostelgeschichte des Lukas (Apg 6,1–7 EU) erwähnt. Sie waren ursprünglich Gehilfen der Apostel zur Verwaltung des gemeinsamen Vermögens und zur Leitung der gemeinsamen Mahlzeiten – und wohl damit verbunden auch der Eucharistie. Die Weihe zum Diakon ist in der altkatholischen, der römisch-katholischen, den orthodoxen und den anglikanischen Kirchen die erste Stufe des Weihesakraments vor dem Priester- und Bischofsamt.