Die Muschel und der Muttertag

Endspurt für diejenigen, die noch nach einem Geschenk zum Muttertag suchen. Vielleicht ist dabei die kleine Geschichte hilfreich, die Margret Wand jetzt erzählt.

Der Weg ist weit bis zum anderen Ende der Insel. Aber er muss dort hin. Nur dort gibt es diese besonderen Muscheln: nahezu perfekt geformt, die Schalen dünn wie japanische Teetassen, innen ein Hauch von rosa. Eine dieser Muscheln, das Geschenk für sie.

Und als er sie ihr schenkt ist sie gerührt: "Für mich? Die ist aber schön! So eine habe ich noch nie gesehen? Wo hast du die her?" Sie fällt ihm um den Hals, gibt ihm einen Kuss. Die Muschel birgt sie in ihrer Hand. Fast zärtlich streicht sie darüber. Er erklärt: "Ganz am Ende der Insel gibt es eine Stelle, die kennen nur wenige. Manchmal, nach einem Sturm oder so, werden dort solche Muscheln angeschwemmt." "Ich werde sie mein Leben lang aufbewahren." verspricht sie. "Sie wird mich immer an dich erinnern. Und daran, dass du diesen weiten Weg für mich gemacht hast." Er nimmt ihr Gesicht in beide Hände, schaut ihr in die Augen:

"Aber der weite Weg, die vielen Kilometer, das ist doch ein Teil des Geschenks!"