Dietrich Bonhoeffer: Von guten Mächten

von Dr. Christof M. Beckmann

Mittwoch, 04.02.2015

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An Dietrich Bonhoeffers letztem Geburtstag am 4.2.1945, war der Gang der Geschichte schon besiegelt: Bei der Konferenz von Jalta legten die Alliierten die Neuordnung Europas fest. Der 39-jährigen evangelische Theologe starb im KZ Flossenbürg ...

INFO: An seinem letzten Geburtstag, dem 4.2.1945, war der Gang der Geschichte schon besiegelt: Bei der an diesem Tag beginnenden Konferenz von Jalta auf der Halbinsel Krim legten der US-Präsident Franklin D. Roosevelt, der britische Premierminister Winston Churchill und der sowjetische Partei- und Regierungschef Josef Stalin die Neuordnung Europas nach dem Zweiten Weltkrieg fest. Er sollte noch drei Monate dauern und zahllose Opfer fordern. Auch Dietrich Bonhoeffer gehörte zu den Gegnern der Diktatur, die noch kurz vor Kriegsende hingerichtet wurden. Die Nazis ermordeten den 39-jährigen evangelischen Theologen am 9. April vor 70 Jahren im KZ Flossenbürg.

Geboren als sechstes von acht Kindern am 4.2.1906 in Breslau, wuchs Dietrich Bonhoeffer ab 1912 zieht in Berlin auf und begann nach dem mit 17 Jahren abgelegten Abitur das evangelische Theologiestudium. 1927 wurde er mit 21 Jahren mit einer dogmatischen Untersuchung zur Soziologie der Kirche promoviert und ging als Vikar an der deutschen Gemeinde in Barcelona. Nach dem Zweiten Theologischen Examen 1930 habilitierte er sich in der Systematischen Theologie, war Privatdozent in Berlin und Studentenpfarrer an der Technischen Hochschule.

1933 wandte er sich öffentlich gegen den Nationalsozialismus, ging als Pfarrer in der deutsche Gemeinde in London, 1935 als Leiter an das 1937 geschlossene Predigerseminar der Bekennenden Kirche Finkenwalde und wurde 1938 aus Berlin ausgewiesen. Nach Reisen nach London und in die USA kam er in Kontakt mit dem Widerstand gegen Hitler in der Abwehr, erhielt Druck- und Veröffentlichungsverbot, wurde 1943 verhaftet und nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 im Oktober 1944 in den Gestapo-Bunker in der Albrechtstraße in Berlin verlegt. Im Februar 1945 kam er ins KZ Buchenwald bei Weimar, von dort aus vor der nahenden Befreiung durch die Amerikaner am 8. April ins KZ Flossenbürg, wo er am 9. April 1945 auf persönlichen Befehl Hitlers zusammen mit anderen Widerstandskämpfern hingerichtet wurde. Sein berühmtes Gedicht „Von guten Mächten“ entstand als Anlage zu einem Weihnachtsbrief vom 19. Dezember 1944 an seine Verlobte.

Der 2004 erschienene Film „Dietrich Bonhoeffer – Die letzte Stufe“ (mit Ulrich Tukur, Johanna Klante, Robert Joy u.a. Buch: Gareth Jones und Eric Till. Regie: Eric Till) ist als DVD mit 86 Minuten Spielzeit im Gütersloher Verlagshaus zu bekommen. ISBN: 978-3-579-07111-4, Preis: € 19,95. 

Mittwoch, 04.02.2015