Don Bosco: Benefiz mit Knebel-Witz

von Christof Beckmann

Dienstag, 01.10.2019

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Bild: (v.l.) Pater Otto Nosbisch von den Salesianern Don Boscos in Essen, Herbert Knebel (Uwe Lyko), Ozzy Ostermann (Georg Göbel), Foto: KiP-NRW

Ausverkauftes Haus im Essener Don Bosco-Gymnasium: Herbert Knebels Benefizauftritt war ein einziges Heimspiel. Alles für den guten Zweck: Der Erlös geht in die 31. Salesianischen Sportspiele, die von der Schule 2020 in Duisburg-Wedau ausgerichtet werden.

INFO: 530 Besucher, volles Haus in der ausverkauften Turnhalle des Don Bosco-Gymnasiums. Und alle lachten am Dienstagabend reichlich Tränen: Herbert Knebels Benefizauftritt an der Theodor Hartz-Straße war ein einziges Heimspiel. Alles für den guten Zweck: Der gesamte Erlös geht in die 31. Salesianischen Sportspiele, die vom 28. April bis 3. Mai 2020 vom Borbecker Don Bosco-Gymnasium in Duisburg-Wedau ausgerichtet werden. Sehr gerne, sagt Uwe Lyko, habe er diesen Benefizabend zugesagt, „Gerade jetzt so in Zeiten von Ausgrenzung, Fremdenhass ist das wichtig, dass es auch immer wieder Orte und Veranstaltungen gibt, wo Jugendliche verschiedener Nationen aufeinander zugehen“ - das sei wichtig und unterstützungswert.

Tränen lachte auch Pater Otto Nosbisch, Leiter des St. Johannes-Stifts in Essen-Borbeck, glücklich über den Erlös, der ganz in die Salesianischen Sportspiele gehen wird: 1.200 junge Menschen aus ganz Europa werden dabei zum ersten Maiwochende 2020 zu sportlichen Wettkämpfen erwartet, über 100 Guides stehen bereit, wenn mehr als 2.000 Gäste bei Eröffnung und Abschlussveranstaltung in Duisburg-Wedau sind – alles vom Don Bosco-Gymnasium in Essen-Borbeck organisiert: „Es ist ein Riesenevent, aber ist ja auch ein Event, der uns irre viel Freude macht“, freut sich Pater Otto.

Unter dem Motto „Miteinander spielen, miteinander feiern, miteinander glauben“ sollen junge Menschen aus den salesianischen Einrichtungen in Europa in unkomplizierter Weise miteinander Grenzen überwinden, feiern und ihren Glauben leben - ein großes Gemeinschaftserlebnis soll es werden. „Das Faszinierende und Beeindruckende daran ist, dass die Eltern dahinterstehen, Ehemalige, Schüler und die Elternpflegschaft, die stark daran interessiert ist“, so Pater Nosbisch dankbar – auch für den Auftritt von Uwe Lyko, der die ganze Schulgemeinde und viele darüber hinaus zusammengebracht habe: „Herbert Knebel hat von Anfang an gesagt: Er macht das als Benefiz-Veranstaltung. Damit der Erlös bei der Finanzierung der Jugendsportspiele hilft. Und das ist unglaublich, dass so ein Mensch wie er einfach sagt: Da steh ich dahinter, da bringe ich mich ein.“

Herbert Knebel: Die Kunstfigur des Kabarettisten und Komikers Uwe Lyko ist der Mittelpunkt der Gruppe „Herbert Knebels Affentheater“. Nach der erfundenen Biographie lebt der mit Frau Auguste „Guste“ verheiratete ehemalige Bergmann in Essen-Altenessen, wurde wegen Staublunge Frührentner und hat zwei Enkel. Mit seinen Freunden wie Ernst Pichel (Martin „Alfi“ Breuer, Bass), Ozzy Ostermann (Georg Göbel, Gitarre) und dem „Trainer“ (Detlef Hinze, Schlagzeug) musiziert er unter dem Namen Herbert Knebels Affentheater und münzt bekannte Klassiker der Rock- und Popmusik in sein Heimatidiom um. Offizielle Internetseite mit Tourplänen: https://affentheater.de/, Facebook

Don Giovanni Bosco: Der katholische Priester, Ordensgründer, Erzieher und „Sozialarbeiter” (*16. August 1815 in Becchi bei Turin, † 31. Januar 1888 in Turin) sammelte in Turin hilfsbedürftige Mädchen und Jungen und sorgte für ihre schulische, berufliche und religiöse Bildung. Trotz großer Schwierigkeiten mit kirchlicher und staatlicher Obrigkeit gewann Don Bosco dazu viele Mitarbeiter und gründete 1859 die Salesianer Don Boscos (lat. Societas Sancti Francisci Salesii, SDB, „Gesellschaft des heiligen Franz von Sales“) und gab seinen Priestern und Brüdern eine 1874 von Papst Pius IX. anerkannte Lebensregel. Schon 1875 gab es eine erste Missionsexpedition nach Argentinien, ab 1876 bestanden Stützpunkte in Uruguay, 1883 in Brasilien und 1887 in Chile. Bis heute sind die Salesianer Don Boscos besonders in Südamerika breit vertreten. Schwerpunkt der Tätigkeit der Ordensgemeinschaft ist bis heute Jugendarbeit und Jugendhilfe. 1934 wurde Don Bosco von Papst Pius XI. (1922–1939) heiliggesprochen. Sein Gedenkfest ist am 31. Januar. Als zweitgrößter Männerorden und drittgrößte Ordensgemeinschaft der katholischen Kirche engagiert sich die Gemeinschaft heute mit über 16.000 Mitgliedern, über 1.700 Niederlassungen in ca. 85 Provinzen, in weltweit etwa 130 Ländern für rund 16 Millionen benachteiligte Kinder und Jugendliche.

Die Salesianer in Deutschland: Nach Deutschland kamen die ersten Salesianer 1916 und gründeten in Würzburg ihre erste Niederlassung. Derzeit sind rund 400 Ordensangehörige in der Deutschen Provinz mit Sitz in München zusammengeschlossen. Der Orden unterhält bundesweit 35 Einrichtungen der Erziehungshilfe und Berufsbildung, Schulen, Jugendwohnheime und Einrichtungen der offenen Jugendarbeit in Brennpunktgebieten. Im oberbayerischen Benediktbeuern befindet sich ein Aktionszentrum, eine Jugendherberge sowie das Zentrum für Umwelt und Kultur, in Bonn arbeitet die Missionsprokur. Die Salesianer beschäftigen in Deutschland rund 1.600 Mitarbeiter.

Die Salesianer in Essen: In Essen begannen die ersten vier Salesianer 1921 mit einer Offenen Tür („Oratorium“) und einer Wohnstätte für junge, mittellose Bergleute. Doch auch Bildung stand auf dem Plan der „Padders“ wie sie hier genannt werden – für junge Männer, die ihre Zukunft im Orden sahen. Daraus entstand 1966 das Don-Bosco-Gymnasium, zunächst als reine Jungenschule. Die staatlich anerkannte Schule in Trägerschaft der Salesianer blieb bis 1999 als letzte höhere Schule in Nordrhein-Westfalen eine reine Jungenschule und ist seitdem koedukativ. Die vor 25 Jahren aus einer Initiative des Schülerrates entstandene Aktion „Werkzeug für Haiti“, gilt als Beispiel für das Prinzip des Ordens, nach dem durch den Einsatz für junge Menschen auch diese später für soziales Engagement gewonnen werden sollen. Das Engagement der Salesianer in Essen geht auch über die Schule hinaus: 1977 entstand auf dem Gelände an der Theodor-Hatz-Straße zum Beispiel Jugendtreff „Don-Bosco-Club“, später die Jugendberufshilfe-Einrichtung „Die Boje“. Die örtliche Don-Bosco-Familie hat 75 Mitglieder plus etwa 50 ehrenamtliche Mitarbeiter im „Don Bosco Club“ und 30 Ehrenamtliche am Gymnasium. Mehr zu Don Bosco und den Salesianern (SDB): www.salesianer.de, www.donbosco.de.

Unser Gesprächspartner: Pater Otto Nosbisch, Jahrgang 1959, stammt aus der Eifel und machte nach der Hauptschule zuerst eine Lehre bei der Post, bevor er 1977 die Beamtenlaufbahn aufgab und zu den Kölner Salesianern im Stadtteil Mülheim ging. Nach der Priesterweihe 1991 wurde er Leiter der dortigen Offenen Tür, wechselte dann an das St. Johannes-Stift in Essen-Borbeck. Seit 2008 leitete er das Haus Don Bosco in Calhorn und kehrte 2015 als Direktor nach Essen zurück. Der Berufungsbeauftragte für die Deutsche Provinz des Ordens gehört auch der Deutschen Ordensleitung an.
Kontakt: Don Bosco-Gymnasium Essen-Borbeck, Privates Gymnasium für Jungen und Mädchen in der Trägerschaft der Salesianer Don Boscos, Theodor-Hartz-Str. 15, 45355 Essen, Tel. 0201 / 6 85 03-43, Fax: 0201 / 6 85 03-66, E-Mail: schulverwaltung@dbgessen.de, Homepage des Gymnasiums im Internet: www.dbgessen.de. St. Johannesstift, Theodor-Hartz-Straße 15, 45355 Essen. Adressen: Gymnasium, Tel. 0201 / 68503–43, Fax 0201 / 68503–66; Pfarrei St. Johannes Bosco: Theodor-Hartz-Str. 8-10, 45355 Essen, Tel. 0201 / 610607, Fax 0201 / 6144324.

Dienstag, 01.10.2019