Ein Schatz: Paulus ist nationales Kulturgut
Samstag, 20.01.2024
Da haben sie in Münster am Donnerstag zum Paulusfest ganz besonders was zu feiern. Der schönste Schatz vom Paulusdom ist der Pauluskopf. Seit drei Wochen auch in die Liste des national wertvollen Kulturgutes des Landes Nordrhein-Westfalen eingetragen …
INFO: Bis zum 7. Januar war er noch in der Ausstellung „Glänzende Begegnungen. Die Domschätze von Münster und Paderborn“ in Paderborn zu sehen: Der Pauluskopf aus dem Kathedralschatz des St. Paulus-Doms zu Münster, der mit seinen einzigartigen Werken der Goldschmiede- und der Textilkunst aus den vergangenen rund 1.000 Jahren zu einer der bedeutendsten Schatzkammer-Sammlungen Europas gehört. Das „redendes Reliquiar“ könnte zu den Werken auro et gemmis preciosissime ornati gehören, die der Münsteraner Bischof Siegfried von Walbeck zwischen 1022 und 1032 seinem Dom stiftete und war wie alle Reliquiare dazu bestimmt, Überreste von Körpern Heiliger zur Verehrung aufzubewahren. Es enthält die in Seide gewickelten, losen Schädelteilchen des Heiligen Paulus, der Sockel des Reliquiars wurde später umgearbeitet.
Die rund 22 cm hohe Büste aus vergoldetem Silber über einem Eichenholzkern stellt den Apostel Paulus in der für ihn typischen Weise mit Halbglatze, langen Haar und Bart dar. Das Material und die verwendeten Edelsteine wie Bergkristall, Opal, Granatsteine und Perlen haben eine hohe symbolische Bedeutung.
Jetzt wird die Bedeutung des Paulusbüstenreliquiars durch die Eintragung in die Liste des national wertvollen Kulturgutes des Landes Nordrhein-Westfalen auch sozusagen amtlich dokumentiert: Als national wertvolle Kulturgüter können die Bundesländer laut Kulturgutschutzgesetz (KGSG) solche registrieren, die „besonders bedeutsam für das kulturelle Erbe Deutschlands, der Länder oder einer seiner historischen Regionen und damit identitätsstiftend für die Kultur Deutschlands“ sind. Die Eintragung durch die Kulturgutschutzbehörde des jeweiligen Landes, hier das Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen, soll sicherstellen, dass diese Güter in Deutschland bleiben. Nur einzelne, herausragende Werke kommen dafür in Betracht.
Wer den Kopf sehen will, muss sich allerdings noch gedulden: Die Fertigstellung des neuen Dommuseums PAULUS ist erst Ende 2025/Anfang 2026 zu erwarten.
Fest Pauli Bekehrung: Immer am 25. Januar eines jeden Jahres wird das Fest der „Bekehrung des Hl. Paulus“ gefeiert. Es steht für den dreimal erzählten Bericht aus der Apostelgeschichte, in dem vom „Damaskuserlebnis“ des späteren Apostels die Rede ist. (Apg 15, Apg 22,1a.3-16 und Apg 9,1-22, Gal 2,1). Der strenggläubige Pharisäersohn verfolgte zunächst die Christen, die einen gekreuzigten Messias verehrten. Das Erlebnis vor den Toren von Damaskus im Jahr 36 n. Chr. bedeutete für ihn allerdings eine völlige Wende. Ein Fest der Bekehrung des Apostels Paulus ist seit dem 8. Jahrhundert in Gallien bezeugt. In Münster wird die sogenannte „äußere Feier“ des Festes Pauli Bekehrung im St.-Paulus-Dom am Sonntag, 28. Januar, gefeiert, die Messe um 10 Uhr und das sogenannte Kapitelsamt, werden zu diesem Anlass gestaltet. Zelebrant und Prediger ist Dompfarrer Gerhard Theben, es singt der Mädchenchor am Dom. Nachmittags ist dann außerdem eine Vesper zu demselben Anlass m Dompropst Hans-Bernd Köppen und dem Vokalensemble der Dommusik.
Mehr: www.bistum-münster.de, www.paulusdom.de