Erwartung an einen denkenden Menschen
Montag, 23.01.2017
Er lässt sich von keiner Seite vereinnahmen und manche halten ihn für dickköpfig: Michael Wolffsohn. Der Historiker redet Klartext. Er meldet sich regelmäßig zu Wort bei wichtigen politischen, militärischen oder religiösen Fragen.
Bei religiösen Fragen plädiert Michael Wolffsohn dafür, dass sich die Religionen mehr annähern. Sein Mittel der Wahl ist es, sich des Verstandes zu bedienen. "Wir können es und wir machen es nicht", bedauert der Historiker.
Professor Dr. Michael Wolffsohn ist einer der führenden Experten für die Analyse internationaler Politik und nicht zuletzt für die Beziehungen zwischen Deutschen und Juden auf staatlicher, politischer, wirtschaftlicher und religiöser Ebene. Bei Themen wie Zukunft der Bundeswehr, Nahost und andere Weltkonflikte, deutsch-israelische Beziehungen oder Geschichte und Gegenwart des Judentums hat er sich mit präzisen Analysen und klaren Stellungnahmen einen Namen gemacht.
Der 1947 in Tel Aviv geborene Sohn einer 1939 nach Palästina geflüchteten jüdischen Kaufmannsfamilie übersiedelte 1954 mit seinen Eltern nach West-Berlin. Nach Wehrdienst in Israel und Studium in Berlin, Tel Aviv und New York lehrte er von 1981 bis 2012 als Professor für Neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München.
Er erbte im Jahr 2000 die von seinem Großvater, dem Verleger und Kinopionier Karl Wolffsohn, gegründete Gartenstadt Atlantic, die von 2001 bis 2005 vollständig modernisiert wurde. Ergänzend wurden in der denkmalgeschützten Anlage gemeinnützige, allgemein zugängliche deutsch-türkisch/muslimisch-jüdische Kultur-, Bildungs- und Integrationsprojekte vorwiegend für Kinder und Jugendliche eingerichtet.
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