Facelifting: Upgrade für den Kölner Dom
Samstag, 20.03.2021
In genau einer Woche macht der Kölner Dom für die Earth Hour 2021 das Licht aus. Dabei strahlt er fast wie neu: Die Dombauhütte hat die Corona-Zeit genutzt für Arbeiten, die sonst nicht möglich wären, sagt der Kölner Dombaumeister Peter Füssenich...
INFO: Der Kölner Dom macht am nächsten Samstag, 27. März, zur globalen Klima- und Umweltaktion Earth Hour für eine Stunde das Licht aus. Insgesamt wird an Sehenswürdigkeiten von 58 nordrhein-westfälischen Städten in der Zeit von 20.30-21.30 Uhr die Beleuchtung abgeschaltet. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) beteiligen sich unter anderem das Bergbaumuseum in Bochum und der Bonner Post-Tower an der Aktion. Deutschlandweit haben sich mehr als 300 Städte angemeldet, auch Privatpersonen können bei der Aktion mitmachen und unter den Hashtags #LichtAus und #EarthHour davon berichten. Aus der ersten Earth Hour 2007 im australischen Sydney wurde mittlerweile eine der größten globalen Klimaschutzaktionen: Inzwischen beteiligen sich mehr als 180 Länder und mehrere tausend Städte weltweit. Mehr: https://www.wwf.de/earth-hour
Großreinemachen am Dom: Rund um den Kölner Dom selbst hat man die Einschränkungen der Corona-Zeit in den letzten Monaten versucht, möglichst sinnvoll zu nutzen. Wo sich sonst 20.000 Menschen am Tag bewegen, war Platz für grundlegende Reinigungsarbeiten und viele Reparaturen, die beim starken Publikumsverkehr von sonst rund 6 Millionen Besuchern pro Jahr kaum durchzuführen gewesen wären. Unser Gesprächspartner: Peter Füssenich, seit Januar 2016 der Kölner Dombaumeister, ist Chef der Kölner Dombauhütte. Dort arbeiten etwa 80 von knapp 100 Mitarbeitern im handwerklichen Bereich: Steinmetzen, Steinbildhauer und Steinrestauratoren, Glasmaler, Kunstglaser und Glasrestauratoren, Gerüstbauer, Schreiner, Dachdecker, Maler, Elektriker, Schlosser und Schmied, Gold- und Silberschmied sowie ein Installateur. In der Verwaltung der Dombauhütte arbeiten Sekretärinnen, Architekten, ein Maschinenbauingenieur, ein Steintechniker, Kunsthistoriker und Archäologen. Kontakt: Dombauverwaltung Köln, Roncalliplatz 2, 50667 Köln, Tel. 0221 / 17940-300, Fax 0221 / 17940-399, Email: info@dombau-koeln.de, Internet: www.dombau-koeln.de.
Kölner Dom wieder für touristische Besucher geöffnet: Seit Samstag, 13. März 2021, ist der Kölner Dom wieder für Touristen geöffnet. Die Besucher müssen jedoch Corona-Auflagen einhalten: Medizinische Masken sind verpflichtend und maximal 120 Besucher zulässig. Sie müssen am Eingang ihre Kontaktdaten hinterlegen und dürfen die Kathedrale nur außerhalb der Gottesdienstzeiten sowie auf einem abgesperrten Weg begehen. Der Chorumgang bleibt noch geschlossen; ebenso die Domschatzkammer und die Turmbesteigung. Die Kathedrale war ab dem 2. November nur noch für den Besuch von Gottesdiensten sowie für das persönliche Gebet geöffnet.
„Hohe Domkirche Sankt Peter und Sancta Maria“: Bereits an der Nordostecke der römischen Legionsstadt Colonia Agrippina gab es eine Vielzahl an Tempeln, Heiligtümern, Weihe- und Kultstätten. Um 300 n.Chr. baute dort der Kölner Bischof Maternus die erste christliche Kirchenanlage. Als sein späterer Nachfolger Rainald von Dassel 1164 die Gebeine der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln brachte, entwickelte sich die Stadt e zu einem der großen abendländischen Wallfahrtsorte. Die für die Reliquien gebaute Kathedrale - Erzbischof Konrad von Hochstaden legte am 15. August 1248 den Grundstein - sollte das größte Bauwerk nördlich der Alpen werden. Gebaut wurde bis 1560, als der Bau aus Mangel an Kapital und Interesse der Bürger beendet wurde. Mit neuer Begeisterung nahm man 1842 den Bau wieder auf. 1863 war das Innere fertiggestellt, die beiden 1880 vollendeten Türme waren das höchste Bauwerk der Erde. Der Domschatz in den unterirdischen Gewölberäumen des 13. Jahrhunderts an der Nordseite des Domes zeigt kostbare Reliquiare, liturgische Geräte und Gewänder, Insignien der Erzbischöfe und Domgeistlichen vom 4. bis zum 20. Jahrhundert, mittelalterliche Skulpturen und fränkische Grabfunde. Zur 750-Jahr-Feier wurde der Dom offiziell in der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Die größte Kirche Deutschlands ist mit ihren 157,38 Metern Höhe nach der Moschee von Casablanca in Marokko mit 172 Metern und dem Ulmer Münster mit 162 Metern das dritthöchste Gotteshaus der Welt. Links: www.koelnerdom.de, www.dombau-koeln.de.