Fünf Schwestern und ihr Durst nach Freiheit
Freitag, 22.04.2016
Mustangs sind wild lebende Pferde in Nordamerika. Als Hauspferd kamen sie im 16. Jahrhundert mit den spanischen Eroberern nach Amerika. Doch sie brachen aus ihrer Gefangenschaft aus und verwilderten.
Sie sind sehr genügsam und haben einen hartnäckigen und unabhängigen Charakter.
Deshalb wundert es Jürgen Marx nicht, dass der Film, der ihn so begeistert "Mustang" heißt. Es geht um fünf junge türkische Schwestern. Seit dem Tod der Eltern leben sie in der Provinz bei Onkel und Tante. Aus Sicht der Dorfgemeinschaft verstoßen die Mädchen mit ihrem Freiheitsdrang gegen die strengen religiösen Sitten. Mit Strenge sollen sie unterworfen werden. Statt zur Schule zu gehen, müssen sie lernen, wie man kocht, den Haushalt macht und eine gute Ehefrau wird. Und die Zwangsverheiratung droht. Doch auch wenn die Dorfgemeinschaft sie mit aller Macht kontrollieren will, möchten sie ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen.
Der Film wurde 2015 bei den Filmfestspielen von Cannes gezeigt. In ihrem Debüt will die junge Regisseurin Deniz Gamze Ergüven die Mädchen zu Heldinnen machen, die sich gegen die konservative Stimmung in der Türkei auflehnen. Doch auch hierzulande kommt einiges bekannt vor, wenn es darum geht, entgegen familiären und gesellschaftlichen Vorstellungen den eigenen Weg zu finden.