Georg International
Samstag, 18.04.2015

In der nächsten Woche gibt es einen Tag, an dem für jeden was dabei ist: Der 23. April ist der Welttag des Buches und der Tag des Deutschen Bieres. Und auch Pfadfinder peilen schon mal die nächste Woche an: Denn es steht Georg auf dem Namenstagskalender.
INFO: Der aus dem Griechischen stammende Vorname ist abgeleitet von „georgos” für „Landarbeiter”. Der 23. April gilt als Feiertag des heiligen Georg, der im 3. Jahrhundert wahrscheinlich in Kappadokien geboren und zu Beginn der Christenverfolgung unter Diokletian (284–305) an einem 23. April um 303 in Lydda/Palästina oder in Nikomedia das Martyrium erlitt. Dieses Datum wird von dem Kirchenvater Eusebius († 339) berichtet. Das Grab des Heiligen in Diospolis, dem früheren Lydda und heutigem Lod bei Tel Aviv, wurde zum Zentrum der orientalischen Georgsverehrung. Sie breitete sich über den Vorderen Orient, Äthiopien und Ägypten bis in das merowingischen Frankenreich aus und wurde im Zeitalter der Kreuzzüge und des Rittertums sehr populär. Im Rheinland wird sie dem heiliggesprochenen Kölner Erzbischofs Anno II. (1010–1075) zugeschrieben, auch dem Einfluss des Benediktiner-Klosters in Siegburg.
In den orthodoxen Kirchen wird Georg als Groß- bzw. Erzmärtyrer verehrt, in der römisch-katholischen Kirche als Heiliger. Er zählt zu den 14 Nothelfern, ist Schutzpatron verschiedener Länder, Städte und Ritterorden. Den Schutzpatron von Richard Löwenherz bestimmte die Synode von Oxford 1222 zum Schutzpatron ganz Englands. Sein Symbol - das Georgskreuz, ein rotes Kreuz auf weißem Grund – wurde um 1277 Nationalfahne und findet sich bis heute im „Union Jack”. Dargestellt wird Georg als Ritter mit Lanze, der den Drachen tötet: Die in der „Legenda aurea” des Jacobus de Voragine im 12. Jahrhundert überlieferte Erzählung ist mit der Rettung einer Königstochter vor einer Bestie verbunden – ein Motiv, das für den Kampf gegen das Böse steht. Dem hl. Georg zugeschriebene Reliquien werden in Toulouse verehrt, sein Haupt seit dem 8. Jahrhundert in Rom, seine Schädeldecke seit 896 im Georgskloster auf der Insel Reichenau. An sein Grab in Lod bringen Besucher Fläschchen mit Olivenöl mit, da dem mit der Grabplatte in Berührung gekommenen Öl heilende Wirkung zugesprochen wird.
Deutsche
Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG): Rund 200.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder sind in
Deutschland aktiv. Der katholische Pfadfinderverband in der Bundesrepublik ist
die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), die 95.000 Kinder,
Jugendliche und jungen Erwachsene, fast 20.000 ehrenamtlichen Leiterinnen und
Leitern in 25 Diözesen, 132 Bezirken, 1.270 Stämmen und 103 Siedlungen zählt.
1929 gegründet, erlebte die DPSG nach Auflösung und Verbot 1938 in den
fünfziger Jahren ein kontinuierliches Wachstum. Seit 1971 ist sie ein koedukativer
Verband für Mädchen und Jungen, Frauen und Männer. Die DPSG ist über den Ring
deutscher Pfadfinderverbände (RdP) Mitglied in der von Lord Robert Baden-Powell
gegründeten Weltpfadfinderbewegung, Mitglied im Bund der Deutschen Katholischen
Jugend (BDKJ) und in der 1962 ins Leben gerufenen Internationalen Katholischen
Konferenz des Pfadfindertums (CICS), die vom Heiligen Stuhl als internationale
katholische Organisation anerkannt ist (65 nationale Organisationen in fünf
Kontinenten und ungefähr 8 Millionen Pfadfinder weltweit). Internet: http://www.cics.org.
Kontakt: Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), Bundesstelle in Neuss-Holzheim, Martinstraße 2, 41472 Neuss, Postanschrift: Bundesamt Sankt Georg e.V., Postf. 22 13 80, 41436 Neuss, Tel. 02131 / 4699-90, Fax 02131 / 4699-99, E-Mail: bundesleitung@dpsg.de, Internet: www.dpsg.de.
Unser Gesprächspartner: Bruder Jürgen Neitzert OFM (55) ist Franziskaner aus Köln-Vingst und Islamwissenschaftler. Geboren am 1.7.1959 in Mayen/Eifel, trat er in Neviges 1978 in den Franziskanerorden ein. Ausgebildet zum Krankenpfleger, wirkte er sieben Jahre im Krankendienst der Franziskaner. Als Mitglied der Kommission „Gerechtigkeit und Frieden” der Franziskaner arbeitet er seit 25 Jahren für den Christlich-islamischen Dialog. Seit 1994 leitet er eine Jugendeinrichtung für türkischstämmige Migranten in Köln-Vingst. Seit 1998 ist er Koordinator für „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung” der Franziskaner Mitteleuropas. 2006 schloss er das Magisterstudium der Islamwissenschaft, Philosophie und Soziologie und 2008 das Zusatzstudium der interkulturellen Pädagogik ab.