Gottes Castingshow
Donnerstag, 12.02.2015
Seit 15 Jahren gibt es sie auch bei uns: Castingshows. Ganz oben im Ranking "Das Supertalent" und "Deutschland sucht den Superstar". Die Kandidaten versuchen zu singen, zu tanzen oder nur gut auszusehen. Und das Publikum fiebert mit. Wer kommt weiter?
Und die Juroren werden häufig kritisiert über die Art, wie sie sich gegenüber den Kandidaten verhalten.
Deshalb hat Margret Wand sich überlegt, wie es sein könnte, wenn Gott eine Casting-Show machte. Sie stellt sich vor:
Gott lässt die Menschen, die er geschaffen hat, vor sich aufmarschieren. Manch einer muss sich anhören, dass er nichts aus seinen Talenten gemacht hat. Andere sind so aufgeregt, dass sie gar nicht zeigen können, was in ihnen steckt. Eine dritte Gruppe versucht, sich zu verteidigen: Das ist nur heute so, eigentlich kann ich das viel besser. Es geht um viel. Es geht um den Recall. Noch einmal herkommen dürfen und zeigen, was man kann. Wie viele werden das schaffen? Jetzt wird das Ergebnis verkündet: "Alle sind weiter, alle dürfen zum Recall!"
Nicht nach Thailand oder an sonst einen exotischen Ort, aber in das alltägliche Leben. Und da darf sich jeder immer wieder neu beweisen, neu anfangen. Und das Beste ist der Juror. Der macht keine dummen Sprüche, sondern sagt:
"Fürchte dich nicht, ich bin bei dir; ich weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch."
Das steht in der Bibel, die Sache mit der Casting-Show nicht. Gott sucht ja auch keinen Superstar. Deshalb: Alle dürfen zum Recall.