Hausputz für die Seele
Donnerstag, 28.06.2018
Es gibt die unterschiedlichsten Theorien: Manche schwören darauf, dass Kopfrechnen das Denkvermögen steigern, andere versuchen es lieber mit schlafen. Michael Nitzke hat festgestellt, dass er beim Putzen gut ins Nachdenken kommt
Sonnenschein an sich ist wunderbar! Aber wenn die Sonne durch ungeputzte Fenster scheint, merke ich, dass ich den Frühjahrsputz vergessen habe. Streifen auf den Scheiben und Staub auf dem Tisch! Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Das Internet weiß Rat: „Putzen – aber richtig!“ Ich werde zum Experten: Zuerst brauche ich Wasser, eine Bürste und erstaunlich wenig Putzmittel. Wenn der Dreck richtig festsitzt, kommt es nämlich auf die Kraft des Scheuerns an.
Denn bevor es losgeht, muss ich erst mal aufräumen. Ich kann ja nicht um jedes Kinkerlitzchen drum herum putzen, da muss einiges weg. Und dann lernt noch die wichtigste Regel beim Putzen: Von oben nach unten. Denn wenn der Staub aus dem obersten Regalbrett wieder auf den frisch geschrubbten Boden rieselt, werde ich nie fertig.
Wie sieht es eigentlich mit einem Hausputz für die Seele aus? Das ist bestimmt genauso viel Arbeit, oder sogar noch mehr. Aber vielleicht helfen die gleichen Tipps: „Putzen – aber richtig!“ Irgendwelche Mittelchen brauche ich kaum für meine Seele, aber eine ganze Menge Kraft, nicht zum scheuern, aber um mich selbst zu überwinden. Der zweite Tipp: erst mal aufräumen. Womit mache ich mir das Leben selber schwer. Was bringt mich nicht weiter? Weg damit! Und die wichtigste Regel: von oben nach unten! Im Kopf fängt alles an, wenn ich da einigermaßen aufgeräumt habe, dann haben die Beine auch wieder Lust sportlich zu sein.
Und das Schöne ist, ich kann beides gleichzeitig bekommen, einen klaren Kopf und klare Scheiben. Denn beim Wienern und Wischen kann man gut über Gott und die Welt nachdenken, und über sich selbst.