Heilige Heiler: Kosmas und Damian

von Christof Beckmann

Dienstag, 26.09.2017

Platzhalterbild
Beitrag anhören

Sabine Depew, Diözesan-Caritasdirektorin in Essen, und die Stadtpatrone Kosmas & Damian

In Essen haben sie am Wochenende schon mal vorgefeiert: Denn vor knapp 1200 Jahren kamen zwei Brüder in die Stadt, in der damals noch nicht viel los war - die Stadtpatrone Kosmas und Damian. Heute stehen ihre Namen auf dem Kalender ...

INFO: Kosmas und Damian stammten vermutlich in Syrien und wirkten der Legende nach gegen Ende des dritten und Anfang des vierten Jahrhunderts dort als Ärzte. Sie heilten und predigten den christlichen Glauben bis der römische Statthalter Lysias sie in der diokletianischen Verfolgung festnehmen ließ. Im Verhör bekannten sie ihren Glauben, wurden zunächst eingekerkert und um das Jahr 303 in Aigai in Kilikien in der heutigen Türkei enthauptet.

Eine Verehrung ist bereits seit dem 5. Jahrhundert überliefert und kam über Syrien und Konstantinopel nach Rom. Kosmas und Damian sind Stadtpatrone von Florenz und von Essen: Bischof Altfrid von Hildesheim, Gründer des Stiftes Essen, brachte 845 einige ihrer Reliquien in seine Stiftung ein. Als Patrone des Stiftes und der Stiftskirche sind sie auch Patrone der Kathedralkirche zu Essen und die Stadtpatrone von Essen.

Das in einer prunkvollen goldbeschlagenen Scheide im Essener Domschatz gezeigte Schwert galt lange als Richtschwert der Heiligen, doch stammt aus ottonischer Zeit. Die Schädelreliquien von Cosmas und Damian werden im Wiener Stephansdom aufbewahrt, weitere befinden sich in der Kirche St. Michael in München. Der Namenstag der beiden Heiligen fällt auf den 26. September. Dargestellt werden sie in vornehmer Kleidung mit Äskulapstab, ärztlichen Gerätschaften, Arzneigefäßen, Mörser, Pfeilen, Scheiterhaufen und Steinen. Sie gelten als Patrone der Städte Essen und Florenz, der Apotheker, Ärzte, Chirurgen, Drogisten, Zahnärzte und medizinischen Fakultäten. Figuren der beiden sind im Dom zu sehen, doch zieren sie auch den Eingang des 1979 eingeweihten höchsten Rathauses in Deutschland. Bildhauer Heinrich Kröger hatte die Sandsteinfiguren der Essener Stadtpatrone bereits für die Staffelgiebeln des aus dem 15. Jahrhundert stammenden Vorgängerbaus geschaffen.

Unsere Gesprächspartnerin: Sabine Depew (52) stammt aus Bonn-Bad Godesberg und ist seit Juli Chefin des Caritasverbands im Bistum Essen Die mit einem Briten verheiratete Erziehungswissenschaftlerin ist zwischen Ruhrgebiet und Märkischem Sauerland zuständig für mehr als 750 soziale Einrichtungen und für 35.000 Mitarbeiter verantwortlich. Sabine Depew wuchs in Bonn-Pech auf, machte am Clara-Fey-Gymnasium Abitur und übernahm nach dem Studium der Erziehungswissenschaften in Bonn ab 1993 bei der Caritas in Köln Leitungsverantwortung für Europa, Förderpolitik und Arbeitsmarktfragen in NRW, Berlin und Brüssel. Auf Bundesebene war sie Gründungsmitglied und Vorsitzende der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft „Integration durch Arbeit“ im Deutschen Caritasverband. 2013 wechselte sie als Leiterin in den Bereich Kinder, Jugend und Familie im Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln. Die offizielle Amtseinführung von Sabine Depew als Diözesan-Caritasdirektorin in Essen fand am 8. September 2017 statt.

Video-Interview der CaritasimRuhrbistum mit Sabine Depew auf Youtube

Dienstag, 26.09.2017