Heimat der Heiligen: Türkei
Dienstag, 28.10.2014
Ungefähr genau so viele Einwohner wie Deutschland, aber doppelt so groß: Die Türkei rückte in diesen Wochen in den Fokus der internationalen Politik. Das beliebte Urlaubsland der Deutschen feiert morgen mit Paraden den „Tag der Republik“ ...
INFO: Die Türkei feiert den Tag der Republik in jedem Jahr am 29. Oktober mit Militärparaden, Fackelzügen und Festen, Volkstanz, Ringkämpfen oder anderen sportlichen Wettkämpfen. Der 1923 gegründete Staat hat eine reiche Geschichte: Das rund 15 Millionen Einwohner zählende Istanbul, oft als die „heimliche Hauptstadt“ bezeichnet, ist das alte Konstantinopel, von dem aus das Oströmische und das Byzantinische Reich regiert wurden. Zahlreiche Spuren führen in das frühe Christentum: Zwischen 325 und 787 fanden dort in Niceäa, Konstantinopel, Ephesos und Chalcedon alle sieben ökumenische Konzilien der gesamten Kirche statt. Nach der Kirchenspaltung 1054 und der Trennung der lateinischen von der griechischen Kirche war der Patriarch von Konstantinopel das geistliche Oberhaupt der Ostkirche.
Papst Franziskus wird bei seiner 6. Auslandsreise vom 28.-30. November in die Türkei die Hauptstadt Ankara und Istanbul besuchen. Auf dem Programm stehen nach dem Besuch des Mausoleums von Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk Begegnungen mit Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, Ministerpräsident Ahmet Davutoglu, dem Präsidenten des Amtes für religiöse Angelegenheiten, Mehmet Görmez, sowie dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios. Papst Franziskus besucht die Hagia Sofia, einstige Hauptkirche von Konstantinopel - inzwischen Museum -, und wird erstmals eine Moschee betreten, die Sultan-Ahmed-Moschee (Blaue Moschee) in Istanbul. Anlass der Reise ist das orthodoxe Patronatsfest des heiligen Andreas, das am 30. November von Bartholomaios I. mit einem festlichen Gottesdienst begangen wird. Anschließend wird - wie bei Reisen und Begegnungen dieser Art üblich - eine ökumenische Erklärung unterzeichnet. Zuletzt hatte es eine solche in Jerusalem gegeben.
Papst Franziskus
folgt einer Einladung von Patriarch Bartholomaios I., Staatspräsident Erdogan
und dem Vorsitzenden der Türkischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ruggero Franceschini.
Zuletzt besuchte sein Vorgänger Benedikt XVI. Ende November 2006 das Land.