Immer Theater: Zu oft am Handy?
Donnerstag, 27.03.2025

Collage KIP
Heute ist Internationaler Theatertag. Und Theater kennt jeder: Davon gibt’s schon zuhause genug, wenn der Nachwuchs nur noch am Handy hängt. Aber Hilfe ist unterwegs, denn es gibt Tipps …
INFO: Bei mehr als einem Viertel aller 10- bis 17-Jährigen gibt es eine riskante oder krankhafte Nutzung Sozialer Medien; darunter gelten 4,7 Prozent als abhängig. Das ist das Ergebnis der DAK-Studie «Ohne Ende online?!», die am 12. März 2025 in Berlin vorgestellt wurde. Insgesamt sind demnach 1,3 Millionen Kinder und Jugendliche betroffen. Laut Studie hat sich die Mediensucht auf hohem Niveau eingependelt und liegt deutlich höher als bei der vorigen Untersuchung vor fünf Jahren: 2019 lag etwa der Anteil der problematischen Social-Media-Nutzung demnach bei 11,4 Prozent. Das bedeutet einen Anstieg von 126 Prozent. Jungen sind dabei mit sechs Prozent fast doppelt so häufig betroffen wie Mädchen (3,2 Prozent).
„Insgesamt ist die Mediennutzung extrem hoch“, sagte Studienleiter Rainer Thomasius, Ärztlicher Leiter des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ). Dies betreffe auch Gaming und das Streaming von Filmen. An einem typischen Wochentag nutzten die Befragten laut Angaben zweieinhalb Stunden (157 Minuten) Social Media. Dies sei ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu vor fünf Jahren: So verbrachten Kinder und Jugendliche im Jahr 2019 täglich durchschnittlich eine halbe Stunde weniger auf sozialen Medien.
In der Erhebung wurde auch das Phänomen «Phubbing» untersucht: Es beschreibt die unangemessene Nutzung des Smartphones in sozialen Situationen, beispielsweise bei Gesprächen oder am Esstisch. Demnach erleben die Befragten das Phänomen häufig: 35,2 Prozent der Kinder und Jugendlichen fühlen sich durch die Smartphone-Nutzung anderer Personen ignoriert; rund einem Drittel der Eltern geht es genauso. „Es gibt hier eine sichtbare Verbindung zu psychischen Belastungen wie Depressivität», so Thomasius. Oberärztin und Studienleiterin Kerstin Paschke forderte für Deutschland ein neues Schulfach zur Gesundheitsbildung, wie es es etwa schon in Kanada, Großbritannien und Finnland gebe. Darin sollten etwa Suchtprävention, Medienkompetenz, Selbstakzeptanz, Resilienz und gesunde Beziehungen thematisiert werden. Für die Studie wurden im Auftrag der DAK zwischen 2019 und 2024 insgesamt rund 1.000 Kinder sowie ein Erziehungsberechtigter zu ihrem Nutzungsverhalten in den Bereichen Gaming, Social Media und Streaming befragt. (KNA)
Kess erziehen: Über die katholische Erwachsenenbildung angebotene „Kess-erziehen“-Kurse können helfen. Sie werden n Zusammenarbeit mit diözesanen Fachstellen angeboten. Sie sind die jeweiligen Ansprechpartner und beantworten interessierten Müttern und Vätern u.a. die Frage, wann und wo im jeweiligen Bistum Kurse angeboten werden. Darüber hinaus unterstützen sie Träger und Anbieter vor Ort (Pfarrgemeinden, Familienbildungsstätten, Kindertagesstätten, Erziehungsberatungsstellen, Bildungseinrichtungen) bei der Durchführung von Kess-Kursen. Die Adressen der jeweiligen Ansprechpartner: https://www.kess-erziehen.de/elternkurse-kess/kess-erziehen/.
Das Kess -erziehen-Institut für Personale Pädagogik arbeitet in Trägerschaft der Arbeitsgemeinschaft für kath. Familienbildung AKF, dem Fachverband für Familienbildung und -pastoral in der Katholischen Kirche in Deutschland. 1965 auf Initiative der Deutschen Bischofskonferenz gegründet, arbeiten in der AKF zahlreiche Verbände, Organisationen oder Einrichtungen zusammen, die auf Bundes- oder Diözesanebene Träger von Maßnahmen der Familienbildung und -pastoral und/oder konzeptionell für diese Bereiche verantwortlich sind. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Förderung der Beziehungs- und Erziehungskompetenz. U.a. obliegt der AKF die Geschäftsführung der Elternbriefe du + wir. Weitere Informationen auf der Homepage der AKF: www.akf-bonn.de
Die Kess-App: Erfahrene Pädagogen und Psychologen aus der Erziehungsberatung und Familienbildung haben die App „Entspannter Erziehen“ entwickelt und laden ein, den einzelnen Impulsen nachzuspüren und die einzelnen Anregungen im Familienalltag umzusetzen. Die sieben Einheiten der App bieten Reflexionsaufgaben, Erziehungstipps und vertiefende Impulse für den Erziehungsalltag. Die App hat zahlreiche interaktive Elemente, die Familien einladen, das eigene Familienleben zu reflektieren und zu gestalten. Videos und Fotos skizzieren „kesse“ Lösungswege für alltägliche Konflikte. In einer „Schatzkiste“ können wichtige Erkenntnisse, Vorsätze und Nachdenkenswertes gesammelt werden.
Die APP basiert auf der Haltung und dem Ansatz von „Kess-erziehen“, das bundesweit angeboten wird. Das Kurskonzept schaut in erster Linie auf das „Wie“ des Miteinanders und rückt damit die Beziehungsqualität zwischen Erziehungsverantwortlichen und Kindern wie Jugendlichen in den Mittelpunkt. Die Ziele: Starke Eltern; ein respektvoller Umgang miteinander; eigenständige und lebensfrohe Kinder und Jugendliche; ein gekonntes Umgehen mit Konflikten; Sinnfragen nicht aus dem Weg gehen. Verantwortet werden Entwicklung und Programmfortschreibung vom „Kess-erziehen-Institut für Personale Pädagogik“ in Trägerschaft der „AKF – Arbeitsgemeinschaft für kath. Familienbildung e.V., Bonn“.
Zum Download: https://play.google.com/store/apps/details?id=de.akfbonn.entspannterziehen&hl=de