Kinder dürfen "Nein!" sagen
Montag, 06.02.2017
Die Zahl der Verfahren wegen Gefährdung des Kindeswohls steigt. Das ist von den Jugendämtern zu hören. Kindesmissbrauch ist nur eine Form der Gefährdung. Und dagegen gibt es durchaus vorbeugende Maßnahmen.
Kaum ein Täter handelt spontan. Vielmehr plant und organisiert er ganz bewusst Gelegenheiten, um sich Mädchen und Jungen zu nähern. Deshalb rät die Organisation Power-Child Eltern:
Geben Sie Ihren Kindern die ausdrückliche Erlaubnis, dass sie “unhöflich” gegenüber Erwachsenen sein dürfen. Wenn ein Erwachsener ein Kind anspricht oder nach dem Weg fragt, brauchen Kinder keine Antwort geben.
Kinder sollen weitergehen oder weglaufen.
Klären Sie die Kinder auf, dass sich Erwachsene über besondere Geschenke oder Treffen ihr Vertrauen erschleichen. Sie tun dies manchmal, um Kinder zu verwirren und um sie zum Mitgehen zu bewegen.
Sagen Sie Ihren Kindern, dass Sie nicht schimpfen werden, wenn sie Ihnen im Nachhinein von einer Begebenheit erzählen. Als Erklärung dazu: Wenn ein Kind schon früh signalisiert “mit mir nicht” und entschlossen reagiert, hat es gute Chancen, dass der Erwachsene von seinem Vorhaben ablässt.
Trainieren Sie in kleinen Rollenspielen klare Verhaltens- und Schutzregeln:
- Neinsagen
- mit niemandem mitgehen
- um Hilfe schreien
- sich Hilfe bei Umstehenden holen
- Kinder auf sichere Orte hinweisen
Ein Kind braucht Übung und Vorbilder, um Situationen richtig einschätzen und handeln zu können.
Mit einem neuen Gesamtkonzept wird seit 2014 der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt auf politischer Ebene noch weiter ausgebaut und gestärkt. Wie erfahren Sie hier.