Madagaskar: Papstreise nach Südostafrika

von Stefan Klinkhammer

Mittwoch, 04.09.2019

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Logo der Papstreise nach Madagaskar: Vativan.va

Heute fliegt Papst Franziskus nach Afrika. Mosambik, Madagaskar und Mauritius sind die Ziele auf seiner dritten Afrikareise. Doch was bewegt die Menschen dort? Die Don Bosco-Mission aus Bonn betreut zum Beispiel verschiedene Projekte in Madagaskar...

INFO: Papst Franziskus begibt sich heute auf eine Apostolische Reise nach Südostafrika. Er folgt vom 4. bis 10. September einer Einladung der jeweiligen Staatsoberhäupter und Bischöfe von Mosambik, Madagaskar und Mauritius. Am Morgen fliegt er ab 8.00 Uhr vom römischen Flughafen Fiumicino nach Maputo, wo um 18.30 Uhr die Willkommenszeremonie auf dem Flughafen stattfindet. In dem von jahrelanger Gewalt gezeichneten Land will Franziskus um Frieden werben. Sein Wunsch sei, gemeinsam mit den Menschen um Versöhnung in Mosambik und ganz Afrika zu beten; dies sei „die einzige Hoffnung für einen festen und dauerhaften Frieden“, erklärte er in einer vom Vatikan verbreiteten Videobotschaft. Im Frühjahr erst war Mosambik von einem verheerenden tropischen Wirbelsturm heimgesucht worden, der Hunderte von Menschenleben fordert und zahlreiche Obdachlose hinterließ. Auch der Frieden ist brüchig: Seit dem blutigen Bürgerkrieg vor 27 Jahren kam es in seit 2013 immer wieder zu Guerilla-Anschlägen auf Polizeistationen und Kliniken. Erst Anfang August hatten Mosambiks Präsident Filipe Nyusi von der regierenden Frelimo-Partei und der Führer der bewaffneten Oppositionspartei Renamo, Ossufo Momade, einen Vertrag unterzeichnet, der einen Verzicht auf Feindseligkeiten und eine Entwaffnung der Renamo-Kämpfer vorsieht. Beide wollen im Oktober gegeneinander zu Präsidentschafts- und Parlamentswahlen antreten – eine angespannte Situation, in der Papst Franziskus als Vermittler gefragt ist.

Ab Freitag ist Madagaskar die zweite Station der Reise: Auch im Land von Präsident Andry Rajoelina stehen sich politische Parteiungen unversöhnlich gegenüber. Mehr als 70 Prozent der Bevölkerung leben zudem in extremer Armut. Dagegen ist das dritte Reiseziel Mauritius einer der stabilsten Staaten Afrikas. Gleichwohl leidet der Inselstaat unter den Folgen von Bodendegradation, Wasserverschmutzung und der Zerstörung von Ökosystemen.

 

Das Programm der Papstreise

05.09.: 09.45 Uhr: Höflichkeitsbesuch bei Staatspräsident Filipe Nyusi in dessen Amtssitz Palacio da Ponta Vermelha, 10.00 Uhr: Begegnung mit Politikern, Vertretern der Zivilgesellschaft und dem Diplomatischen Korps im Palacio da Ponta Vermelha. Rede des Papstes, 11.00 Uhr: Interreligiöses Treffen mit Jugendlichen im Pavillon Maxaquene. Rede des Papstes, Mittagessen in der Nuntiatur, 16.15 Uhr: Begegnung mit Bischöfen, Priestern, Ordensleuten, geweihten Personen, Seminaristen, Katecheten und Gruppenleitern in der Kathedrale Nossa Senhora da Conceicao. Rede des Papstes, 17.25 Uhr: Privater Besuch beim Straßenkinder-Projekt «Mateus 25»

06.09.: 08.45 Uhr: Besuch im Hospital von Zimpeto. Grußwort des Papstes, 10.00 Uhr: Messe im Stadion Zimpeto. Predigt des Papstes, 12.25 Uhr: Abschiedszeremonie auf dem Flughafen Maputo, 12.40 Uhr: Abflug nach Antananarivo, 16.30 Uhr (15.30 Uhr): Willkommenszeremonie auf dem Flughafen Antananarivo

07.09.: 09.30 Uhr (08.30 Uhr): Höflichkeitsbesuch bei Staatspräsident Andry Rajoelina in dessen Amtssitz Palais d'Iavoloha, 10.15 Uhr (09.15 Uhr): Begegnung mit Politikern, Vertretern der Zivilgesellschaft und dem Diplomatischen Korps im „Ceremony Building“. Rede des Papstes, 11.15 Uhr (10.15 Uhr): Mittagsgebet im Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen. Predigt des Papstes, Mittagessen in der Nuntiatur, 16.00 Uhr (15.00 Uhr): Begegnung mit den Bischöfen Madagaskars in der Kathedrale Andohalo. Rede des Papstes, 17.10 Uhr (16.10 Uhr): Besuch am Grab der seligen Victoire Rasoamanarivo, 18.00 Uhr (17.00 Uhr): Vigilfeier mit Jugendlichen auf dem Freigelände Soamandrakizay. Rede des Papstes

08.09.: 10.00 Uhr (09.00 Uhr): Messe auf dem Freigelände Soamandrakizay. Predigt des Papstes und Angelus-Gebet, Mittagessen mit dem päpstlichen Gefolge in der Nuntiatur, 15.10 Uhr (14.10 Uhr): Besuch des Projekts Akamasoa. Grußwort des Papstes, 16.00 Uhr (15.00 Uhr): Gebet für die Arbeiter auf der Baustelle von Mahatzana, 17.10 Uhr (16.10 Uhr): Begegnung mit Priestern, Ordensleuten, geweihten Personen und Seminaristen im College de Saint Michel. Rede des Papstes

09.09.: 07.30 Uhr (06.30 Uhr): Abflug nach Port Louis, 10.40 Uhr (08.40 Uhr): Willkommenszeremonie auf dem Flughafen Port Louis, 12.15 Uhr (10.15 Uhr): Messe im Heiligtum Marie Reine de la Paix. Predigt des Papstes, Mittagessen mit der Bischofskonferenz des Indischen Ozeans im Bischofshaus, 16.25 Uhr (14.25 Uhr): Privatbesuch im Heiligtum für Jacques-Desire Laval, 16.55 Uhr (14.55 Uhr): Höflichkeitsbesuch bei Staatspräsident Barlen Vyapoory im Präsidentenpalast, 17.15 Uhr (15.15 Uhr): Begegnung mit Ministerpräsident Pravind Jugnauth im Präsidentenpalast, 17.40 Uhr (15.40 Uhr): Begegnung mit Politikern, Vertretern der Zivilgesellschaft und dem Diplomatischen Korps im Präsidentenpalast. Rede des Papstes, 18.45 Uhr (16.45 Uhr): Abschiedszeremonie auf dem Flughafen Port Louis, 19.00 Uhr: (17.00 Uhr): Abflug nach Antananarivo, 20.00 Uhr (19.00 Uhr): Ankunft auf dem Flughafen Antananarivo

10.09.: 09.00 Uhr (08.00 Uhr): Abschiedszeremonie auf dem Flughafen Antananarivo, 09.20 Uhr (08.20 Uhr): Abflug nach Rom, 19.00 Uhr: Ankunft in Rom-Ciampino

 

Die Salesianer Don Boscos (lat. Societas Sancti Francisci Salesii, Abk. SDB, „Gesellschaft des heiligen Franz von Sales”); kath. Ordensgemeinschaft, gegründet 1859 in Turin von dem italienischen Jugendseelsorger Giovanni Don Bosco (*16. August 1815 in Becchi bei Turin, † 31. Januar 1888 in Turin). Der Priester, Jugenderzieher und Ordensgründer Johannes Bosco sammelte in Turin hilfsbedürftige Mädchen und Jungen und bemühte sich um ihre schulische, berufliche und religiöse Bildung. Trotz großer Schwierigkeiten mit kirchlicher Obrigkeit und staatlicher Zurückweisung ging Don Bosco seinen Weg und gewann viele Mitarbeiter. 1859 gab Don Bosco seinen Priestern und Brüdern eine Lebensregel, die 1874 von Papst Pius IX. anerkannt wurde. Seine neu gegründete Ordensgemeinschaft nannte er „Salesianer”, denn zeitlebens war Don Bosco von Franz von Sales fasziniert, dessen Menschlichkeit und Liebenswürdigkeit für ihn zu wichtigen Bestandteilen seines pädagogischen Engagements wurden.

Von Papst Pius XI. (1922–1939) wurde Don Giovanni Bosco 1934 heiliggesprochen. Sein Gedenkfest ist am 31. Januar. In Deutschland arbeiten die Salesianer Don Boscos seit 1916, derzeit mit rund 400 Ordensangehörigen in etwa 40 Niederlassungen. Die Leitung der Deutschen Provinz hat ihren Sitz in München. Der Orden unterhält bundesweit 35 Einrichtungen der Erziehungshilfe und Berufsbildung, Schulen, Jugendwohnheime und Einrichtungen der offenen Jugendarbeit in Brennpunktgebieten. Im oberbayerischen Benediktbeuern befindet sich ein Aktionszentrum, das Zentrum für Umwelt und Kultur, eine Jugendherberge sowie die Philosophisch-Theologische Hochschule des Ordens, in Bonn die Missionsprokur. Die Salesianer beschäftigen in Deutschland rund 1.600 Mitarbeiter. Als zweitgrößter Männerorden und drittgrößte Ordensgemeinschaft der katholischen Kirche engagiert sich die Gemeinschaft heute mit über 16.000 Mitgliedern in über 1.700 Niederlassungen in 132 Ländern der Welt für benachteiligte Kinder und Jugendliche durch Schulunterricht, Berufsbildung und Jugendarbeit. Mehr zu Don Bosco und den Salesianern (SDB): www.salesianer.de, www.donbosco.de, www.come-to-bosco.eu.

Die DON BOSCO MISSION, 1968 gegründet als Missionsprokur, finanziert Hilfsprojekte durch Spenden, Fundraising und Beiträgen verschiedener christlicher Hilfswerke und Diözesen, z. B. Misereor, päpstliches Kinderhilfswerk. 148.000 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter (z.B. Lehrer, Sozialarbeiter) betreuen rund 16 Millionen Mädchen und Jungen in 1.800 Niederlassungen weltweit. Weltweit betreiben die Salesianer 741 Grundschulen, 1085 Sekundarschulen, 138 technische Gymnasien, 778 Berufsausbildungszentren. Kontakt: DON BOSCO MISSION, Sträßchensweg 3, 53113 Bonn, Tel. 0228 / 539 65-0, Fax 0228 / 539 65-65, Spendenkonto: 22 37 80 15, BLZ 370 601 93, Pax Bank. Mehr: http://www.donboscomission.de, www.donbosco.de

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