Mit Haaren den Ozean retten
Montag, 17.04.2023
In Deutschland gibt es ca. 83.000 Friseursalons. In diesen Salons fallen jährlich Tonnen von Haarresten an. Die werden meistens weggeschmissen. Dabei kann man mit Haarresten die Welt retten. Zumindest ein bisschen.
Im heutigen Beitrag lernt Ihr Sabine Erber kennen. Die hat einen Friseursalon in Remscheid und beteiligt sich an der Aktion ´Hair help the Oceans´. Die Idee dazu hatten Emidio Gaudioso, Friseur aus Bückeburg und Thomas Keitel, Inhaber einer Unternehmensberatung in Würzburg. Die suchten nach einem Weg, mit abgeschnittenen Haaren etwas Gutes zu tun. Dabei entdeckten sie den Haarfilter. Auf ihrer Website beschreiben sie das so:
Haare besitzen die besondere Eigenschaft, viel Fett aufzusaugen und diese Funktion auch nach dem Schneiden nicht zu verlieren. Daher eignen sie sich hervorragend dazu, als natürliches Reinigungsmittel gegen Verschmutzungen wie Öl, Benzin und Sonnenmilchreste in Gewässern wie Meere, Flüsse und Seen eingesetzt zu werden.
Vorbildfunktion hat für uns der französische Verein „Coiffeure Justes“ (faire Friseure) aus Südfrankreich, der die Haare in alte Nylonstrümpfe füllt, diese zu Rollen bindet und dann als Filter in verschmutzten Gewässern einsetzt. Die Saugfunktion des Haarfilters zieht das Öl aus dem Wasser, wird anschließend gereinigt und kann bis zu achtmal wiederverwendet werden. Ein Kilogramm Haar kann bis zu acht Kilogramm Öl aus dem Wasser filtern.
Diese Haarfilter werden weltweit eingesetzt. In Seen und Gewässer, vor Industriegebieten und an Küsten, um Öle, Treibstoffreste und Sonnenmilch aus dem Wasser zu filtern. Im Sommer 2019 kamen die Haarfilter auch vor Mauritius zum Einsatz, als dort ein Frachter auf Grund lief und mehrere Tausend Tonnen Öl verlor.
Aus der Idee wurde ein Unternehmen und viele Friseurgeschäfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz machen mit. Mehr Infos findet Ihr hier: www.hair-help-the-oceans.de