Nach den Anschlägen in Paris: Jeder ist gefragt
Montag, 16.11.2015
Heute ist Tag drei nach den Anschlägen in Paris. Der Terror ist näher gerückt. Wie lässt sich umgehen mit dem, was wir erlebt haben.
Ratlos – sprachlos – machtlos – So fühlen sich viele mit Blick auf Paris:Gewalt - Trauer – Angst - in der Stadt der Liebe. Und die bange Frage: Kann das auch hier bei uns passieren?
"Bewege die Herzen, dass der Hass nicht die Oberhand gewinnt.
Lass alle Menschen guten Willens zusammenstehen."
Das wurde gestern in Gottesdiensten gebetet. Ein Gebet von Präses Annette Kurschus, der leitenden Geistlichen der Evangelischen Kirche von Westfalen.
"Bewege die Herzen, dass der Hass nicht die Oberhand gewinnt.
Lass alle Menschen guten Willens zusammenstehen."
Darum haben Christen Gott gebeten. Mehr noch: Zum Gebet gehört auch: Wer betet, erwartet nicht nur Hilfe von oben. Wer betet, geht in gewisser Weise eine Selbstverpflichtung ein. Er erklärt sich bereit, selbst dazu beizutragen, dass sein Wunsch Wirklichkeit werden kann.
Natürlich sind jetzt Politiker gefragt - mit besonnenen Entscheidungen. Gefragt ist aber auch jede Bürgerin und jeder Bürger. Sie alle können dazu beitragen, dass Hass, Misstrauen und Intoleranz nicht die Oberhand gewinnen.
Ich bitte Sie: Schaffen Sie in Ihrem Umfeld ein Klima der Liebe, des Vertrauens und der Toleranz. Lassen Sie darin nicht nach!
Hier das ganze Gebet von Präses Annette Kurschus:
Herr, du bist unsere Zuflucht.
Wir sind ratlos, sprachlos, machtlos. Wir begreifen nicht, dass Menschen zu solchen Taten fähig sind, wir wissen nicht, was sie dazu antreibt.
Barmherziger Gott, sei jetzt bei den Opfern der Gewalt und ihren Angehörigen. Gib ihnen Trost und Kraft.
Bewege die Herzen, dass der Hass nicht die Oberhand gewinnt. Lass alle Menschen guten Willens zusammenstehen.
Wir bitten für alle, die jetzt politische Verantwortung tragen, um Besonnenheit, damit die Macht des Staates gerade jetzt dem Recht dient und damit die Freiheit, die uns stark macht, erhalten bleibt.
Allmächtiger Gott, du weißt Wege, von denen wir nichts ahnen. Zeige uns, wie wir Wege finden zu Frieden und Gerechtigkeit.
Amen.