Ohne Grenzen
Montag, 01.06.2020
Zwei Feiertage hintereinander – und heute noch einen freien Tag obendrauf. Das haben wir dem Pfingstfest zu verdanken. Michael Nitzke findet, dass der Pfingstgedanke gerade in diesem Jahr ziemlich gut passt, denn er überwindet Grenzen:
Pfingstdienstag – großer Rückreisetag. In diesem Jahr allerdings eingeschränkt, denn nicht alle Grenzen sind geöffnet und es gibt aus gutem Grund immer noch Reisebeschränkungen. Und da passt es gut, dass Pfingsten trotz geschlossener Grenzübergänge grenzenlos funktioniert. Auch nach dem Feiertag an sich.
Denn Pfingsten steht für die Völkerverbindung. Beim ersten Pfingstfest war eine riesige Menschenmenge in Jerusalem versammelt. Alle wollten etwas über Jesus erfahren. Da waren Menschen aus aller Herren Länder mit vielen unterschiedliche Sprachen. Und doch konnten sie alle verstehen, was Petrus ihnen von Jesus sagte.
Und der beschrieb genau das, was sich die Leute auf der Straße erzählten. Jesus ist auferstanden und in den Himmel gefahren. Das alles konnten die Menschen in ihrer Sprache verstehen. Und da spürten sie, er hat nicht nur die Grenze zwischen Leben und Tod überschritten, er hat auch die Grenzen zwischen den Völkern überwunden.
Es ist nicht selbstverständlich, dass Menschen sich verstehen. Vor 25 Jahren begann man im luxemburgischen Örtchen Schengen, die Grenzen in Europa abzubauen. Ich habe mich schnell daran gewöhnt.
Und jetzt merke ich, was für ein Privileg es ist, Menschen aus anderen Ländern und Kulturen zu begegnen. Die Menschen aus unseren Partnergemeinden im Kongo sprechen nicht meine Sprache, aber sie teilen meinen Glauben und nun auch meine Sorgen. Ich freue mich darauf, ihnen irgendwann wieder zu begegnen.
Und bis dahin bleibe ich mit Ihnen durch das Gebet und den Geist von Pfingsten verbunden.