Paul Schneider – Der Prediger von Buchenwald
Freitag, 16.08.2019
Eigentlich war der Gedenktag schon am 19. Juli. An diesem Tag wurde besonders an Paul Schneider gedacht. Warum es trotzdem genau richtig ist, auch jetzt noch an den Prediger vom Buchenwald zu erinnern, erklärt Daniel Schneider
Paul Schneider war ein deutscher evangelischer Pfarrer. Er hat zur Zeit des Nationalsozialismus gelebt und hat seinen Job gemacht. Und dazu gehörte es, den Nationalsozialisten zu widersprechen. Bei einer Beerdigung zum Beispiel. Am offenen Grab eines Verstorbenen, als er einfach nur seinen Job machte und einem NS-Kreisleiter widersprach. Mehrmals. Weil er Gottes Wort unverfälscht verkünden und nicht durch Propaganda missbrauchen lassen wollte.
Er machte einfach nur seinen Job und gleichzeitig so viel mehr. Er war Mitglied der Bekennenden Kirche und bekam immer wieder Stress mit den Nationalsozialisten. Am 27. November 1937 wurde er in das KZ Buchenwald verlegt, wo er Zwangsarbeit verrichten musste. Trotz schwerster Misshandlungen predigte er unter den Mitgefangenen. So wurde er zum "Prediger von Buchenwald".
Selbst in der Gefangenschaft hat er noch den Hiltlergruß verweigert und wurde dafür brutal bestraft. Am 18. Juli 1939 wurde Paul Schneider in Buchenwald ermordet. Ich bin ich mit dem 80jährigen Gedenktag eigentlich zu spät dran. Und trotzdem genau richtig.
Denn an solche Menschen muss immer wieder erinnert werden. An Menschen wie Pfarrer Paul Schneider, die sich selbst wahrscheinlich nie als etwas Besonderes gesehen hätten. Die einfach ihren Job gemacht haben. Und trotzdem so viel mehr.