Schau mich an!
Freitag, 24.04.2015
Christliche, jüdische und muslimische Jugendliche trafen sich zu einem Projekt-Camp. Das Ergebnis: Eine Ausstellung, die bundesweit auf Tour geht. Arnd Prüßmann hat sie beeindruckt.
Einen Menschen vorurteilsfrei anzuschauen, ist der erste Schritt zu einem respektvollen Miteinander. In der Ausstellung "look at me" werden Portraits von Jugendlichen gezeigt.
Statt mit Fotografie wird hierbei mit Video gearbeitet. Die ca. 30 Sekunden langen Clips, die zu Loops montiert werden, zeigen jeweils eine Person, frontal vor neutralem Hintergrund, weitestgehend regungslos eine andere Person betrachtend.
Im Gegensatz zu einer eher statischen fotografischen Umsetzung sieht der Betrachter nicht den vom Fotografen ausgewählten und eingefrorenen Augenblick, sondern einen kurzen zeitlichen Ablauf, der kleinste Bewegungen des Gesichtes und somit Emotionen erkennen lässt. Jedes Portrait wird auf einem separaten Monitor präsentiert. Diese werden so gehängt, dass die abgebildeten Personen sich scheinbar gegenseitig anschauen.
Besucher der Ausstellung müssen sich, wollen sie die Portraits betrachten, zwischen die Monitore stellen. Sie betrachten die Portraits, werden umgekehrt aber auch selber von den Portraits angeschaut und somit einbezogen.
Die Ausstellung möchte zu einer Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten eines respektvollen Miteinanders der verschiedenen Religionen anregen.
Hier geht es zu einem Film, der die Arbeit im Camp wiedergibt.