Schutz gegen Kälte: „Iglous" für Wohnungslose

Das Wetter ist im Moment alles andere als freundlich. Deshalb haben die Kreisstadt und Caritas Euskirchen das Pilotprojekt „Iglous“ gestartet. Die mobilen Einheiten schützen als zusätzliches Angebot wohnungslose Menschen vor Eis, Schnee und Kälte...

INFO: Die Caritas Euskirchen bietet wohnungslosen Menschen, die sich aus persönlichen Gründen gegen eine Unterbringung oder Übernachtung in der Notschlafstelle entscheiden und auch im Winter draußen schlafen, mit „Iglous“ einen verlässlichen Schutz gegen Nässe und Kälte. „Gemeinsam mit der Kreisstadt Euskirchen haben wir nach einer Lösung für wohnungslose Menschen gesucht, die wir bisher mit den bestehenden Übernachtungsangeboten nicht erreichen konnten“, so die zuständige Bereichsleiterin und Caritasvorstand Maria Surges-Brilon.

Die Gründe hierfür sind vielfältig und sehr individuell, erklärt Markus Niederstein von der Wohnungslosenhilfe der Caritas Euskirchen: „Einige unserer Klienten haben eine psychische Erkrankung, halten es nicht mit mehreren Personen in einem Raum aus. Andere empfinden nach Jahren auf der Straße die Vorstellung, in einem geschlossenen Raum zu übernachten als sehr beängstigend und natürlich spielen auch Suchterkrankungen und der damit einhergehende Druck zu konsumieren bei der Entscheidung eine Rolle.“ Denn in der Notschlafstelle etwa gibt es Regeln, der Konsum von illegalen Drogen oder Alkohol sind in der Einrichtung nicht erlaubt.

Die Caritas unterstützt Wohnungslose, die auch im Winter draußen schlafen, auch bisher schon im Rahmen der Winternothilfe. „Wir geben Schlafsäcke und Isomatten sowie warme Winterkleidung an unsere Klienten aus“, erklärt Caritasfachkraft Gina Raths. Außerdem hat man aktuell die Öffnungszeiten der Tagesstätte ausgeweitet, damit diese etwa an Wochenenden als Wärmestube genutzt werden kann.

Die „Iglous“ stammen von einem tschechischem Start-Up und werden nur an soziale Einrichtungen abgegeben. In Euskirchen stehen 25 Einzel- „Iglous“ und 5 „Iglous“ für zwei Personen zur Verfügung. Sie bestehen aus einem dicken, wärmeisolierenden Material und halten durch die Körperwärme des Nutzers die Innentemperatur zuverlässig 10-15 Grad über der Außentemperatur. Der Aufbau im Stecksystem ist denkbar einfach und in Minuten erledigt. „Wir bringen die „Iglous“ für die Nutzer an den gewünschten Ort, helfen beim Aufbau und suchen die Schlaforte regelmäßig mit unseren Streetworkern auf“, berichtet Raths.

„Wir haben aktuell einige „Iglous“ in der Nutzung. Sie bieten uns eine zusätzliche Möglichkeit, Menschen vor Erfrierung und Kältetod zu bewahren, die nicht in Einrichtungen wie unserer Notschlafstelle übernachten“, betont Surges-Brilon. Die Caritas sieht sich in einer Pilotphase und sammelt Erfahrungen. Keinesfalls sind die „Iglous“ als Ersatz für die bestehenden Unterbringungs- und Übernachtungsangebote gedacht.

Kontakt: Caritasverband für das Kreisdekanat Euskirchen e.V., Wilhelmstr. 52, 53879 Euskirchen, Tel. 02251 / 70 00-0, Fax 02251 / 70 00-66, E-Mail: info@caritas-eu.de, Internet: https://caritas.erzbistum-koeln.de/euskirchen_cv/