Schwergewicht zu Karneval
Dienstag, 18.02.2020
Er ist meist rund, wiegt etwa 70 Gramm. Doch erst das darin enthaltene Fett macht aus ihm ein Schwergewicht: der Krapfen, noch besser bekannt als Berliner. Im Karneval ist er schon seit dem Mittelalter beliebt. Unsere Küchenlöwin Andrea Mohr tischt auf...
INFO: Der Krapfen, noch besser bekannt als „Berliner“ oder „Berliner Ballen“, ist im Karneval besonders beliebt. Diese Tradition hat im Mittelalter ihren Ursprung. Denn der Karneval war die Gelegenheit alles zu feiern, was in der bevorstehenden sechswöchigen christlichen Fastenzeit verboten war. Und zu diesem Brauch und den kulinarischen Sünden gehörte das Backen und Verzehren des Schmalzgebäcks, denn der Verzehr von Eier- und Milchspeisen blieb in der Fastenzeit bis Ostern untersagt. Einerseits wurde sich mit dem fetthaltigen Hefegebäck für die enthaltsamen Wochen gestärkt, andererseits wurden so auch die leicht verderblichen Vorräte verbraucht.
Unsere „Küchenlöwin“ Andrea Mohr aus Bonn kennt viele fromme Rezepte und weil alles, was sie in Küche und Ofen zaubert, so lecker ist, veröffentlichen wir immer wieder gerne Rezepte von ihr, die gut ins Kirchenjahr passen. Kontakt: N. Andrea Mohr, E-Mail: nclndrmhr@gmail.com, Internet: http://kitchenlioness.blogspot.de.
Sie schreibt zu unserem Beitrag: „Zu dem Rezept, dass ich vorstellen möchte: heute gibt es Karnevalskrapfen, denn dieses typische Rezept mache ich immer zur fünften Jahreszeit. Besonders während der Karnevalszeit fehlen sie in keiner Bäckereiauslage in der Region. Je nach Familientradition sind die Zutaten jedoch sehr unterschiedlich. Sie werden mit oder ohne Rosinen gebacken, entweder mit Brandteig oder Hefe oder mit Quark. Aber eines haben wirklich alle Krapfen-Rezepte gemeinsam - die Teigbällchen müssen in Fett ausgebacken werden und bekommen anschließend einen dicken Zuckermantel. Wenn die kleinen Krapfen noch warm serviert werden, sind sie innen schön weich.
Ich nehme gerne frischen Magerquark für dieses Rezept, dann bleiben die Krapfen besonders saftig und schmecken auch leicht und sehr angenehm nach Quark. Wir finden sie keineswegs zu süß. Ich serviere sie gerne an den Karnevalstagen zum Nachmittagskaffee oder an Rosenmontag nach dem Karnevalszug.
Wenn man möchte, kann man die Krapfen zur Abwechslung auch mal in Puderzucker wälzen, statt sie nach dem Backen in Zimtzucker zu wälzen. Persönlich serviere ich sie auch gerne mit etwas selbstgemachten Kompott – da bietet sich Apfel-Quitte oder Birne an.
Rheinische Karnevals-Krapfen
(ergibt zirka 40 kleine Krapfen)
Zutaten
500g Magerquark (am besten eignet sich Magerquark, man kann aber auch Schichtkäse oder Quark mit einer höheren Fettstufe nehmen, sollte ihn dann aber in ein sauberes Baumwoll- oder Leintuch geben, oben zusammenbinden und einige Stunden abtropfen lassen)
6 Eier (Kl. L), Freiland-oder Bio
200g feinster Zucker
2 ½ TL Bourbon Vanillezucker
1/8 TL feines Meersalz
abgeriebene Schale einer Bioorange
500g Krapfenmehl (oder Weizenmehl ‚Type 550‘)
2 ½ TL Backpulver
Zusätzlich
1 kg Pflanzenfett (z. Bsp. Kokosfett) zum Frittieren
1 TL gemahlener Zimt (am besten Ceylon Zimt)
150g Zucker
Zubereitung der Krapfen
Quark eventuell abtropfen lassen.
Eier mit Zucker, Vanillezucker, Salz und Orangenschale mit den Quirlen des Handrührers schaumig schlagen.
Den Quark zufügen und so lange rühren, bis eine glatte Masse entsteht.
Mehl und Backpulver mischen, sieben und alles unter die Quarkmasse rühren.
Zimt und Zucker mischen, in einen tiefen Teller füllen und beiseite stellen.
Das Frittierfett in einem großen Topf auf 170°C erhitzen.
Mit 2 Teelöffeln walnussgroße Bällchen vom Teig abstechen und vorsichtig in das heiße Fett geben.
Die Krapfen portionsweise in 3 bis 4 Minuten goldbraun ausbacken, dabei ab und zu wenden.
Mit einer Schaumkelle aus dem Fett heben, kurz auf Küchenpapier abtropfen lassen und noch heiß im Zimtzucker wälzen.
Quark-Krapfen noch warm servieren.“