Schwierige Menschen
Donnerstag, 17.06.2021
Jürgen Marx begegnet ihnen nicht jeden Tag, aber doch manchmal: schwierigen Menschen. Den Ersten trifft er schon morgens im Spiegel. Natürlich noch eher verschwommen, wie grad heute wieder: Sich selbst!
Und dann fällt mir oft ein Satz ein, den ich wohl zuerst mit 14 Jahren als Leiter einer Jugendgruppe auf einer Fortbildung von einem Diplompsychologen gehört habe. Er hat mich seitdem begleitet und mir oft dann geholfen, wenn es im Umgang mit anderen kritisch wurde:
„Alle Menschen sind schwierig, es kommt in Streitfragen nur darauf an, der jeweils weniger Schwierige zu sein“.
Ein simpler Satz, aber sehr hilfreich:
Wenn alle Menschen schwierig sind, dann bin ja auch ich schwierig. Ich stehe damit nicht über den Dingen, sondern bin Teil des Problems. Aber es gibt eine Lösung: Ich kann mich mit anderen besser verständigen, wenn ich mir genau dessen bewusst bin. Denn dann kann ich versuchen, weniger schwierig zu sein, indem ich zuerst anfange, Brücken der Verständigung zu bauen.
Das kann etwa bedeuten, bei einem abgebrochenen Kontakt sich zuerst wieder zu melden. Oder nach – besser mitten in einem Streit – ein versöhnliches Zeichen zu setzen. Das kann eine Entschuldigung sein oder, wenn es die Situation zulässt, auch ein Einfaches in den Arm nehmen, um eine Blockade zu brechen.