Singlegottesdienst in Düsseldorf

von Christof Beckmann

Mittwoch, 15.01.2025

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„I stand! Alone?” heißt das Motto des Single-Gottesdienstes am Donnerstag, 16.01.2025, Collage: KIP

Sie sind wohl einzigartig in Deutschland: Die Singlegottesdienste in Düsseldorf – morgen ist der nächste – sind aber alles andere als „katholisches Tinder“, so Dominikanerpater Thomas Möller …

Infos: „I stand! Alone?” heißt das Motto des Single-Gottesdienstes am Donnerstag, 16.01.2025, von 20:00 - 21:30 Uhr in St. Andreas in der Düsseldorfer Altstadt. Die Einladung „Come, Pray & Drink Together“ ist ein Angebot für Singles von 25-50 Jahren, „die gewollt oder ungewollt alleine leben“, heißt es bei den Dominikanern, die sich das offensichtlich bundesweit spezielle Format ausgedacht haben: „Gerade in Großstädten leben so viele Singles, die Pfarreien kaum bis gar nicht im Blick haben. Wir beginnen mit einem stimmungsvollen Gottesdienst in unserer Andreaskirche und laden anschließend herzlich zu einem Glas Wein und lockerem Beisammensein ein.“ Teil dieses Wortgottesdienstes ist ein besonderes Fürbitt-Ritual: Die Gottesdienstteilnehmer schreiben ihre Fürbitten auf, die anschließend von den Mönchen anonym vorgetragen werden. Auch eine Einzelsegnung ist Teil des Gottesdienstes.

Veranstalter: Dominikaner Düsseldorf, Tel. 0211 / 136340 , E-Mail: dominikaner@gmx.de, Veranstaltungsort: Andreaskirche, Andreasstr. 27, Düsseldorf, 40213 Deutschland Google Karte anzeigen, Internet: https://dominikaner-duesseldorf.de/termin/single-gottesdienst/

Dominikaner in Düsseldorf: Der 1860 neu gegründete Dominikanerkonvent St. Joseph in Düsseldorf war die erste dauerhafte Wiederansiedelung der Dominikaner in Deutschland nach der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts. 1875 mussten die Brüder aufgrund des Kulturkampfes Düsseldorf wieder verlassen, kehrten aber 1887 zurück. 1890 erfolgte endlich die Weihe der Klosterkirche. Der Düsseldorfer Konvent war über viele Jahre Noviziats- und Studienhaus. 1973 wurde das durch den Zweiten Weltkrieg marode Klostergebäude aufgegeben. Das Kloster der Predigerbrüder hat 1972 dafür die Pfarrei St. Andreas in der Düsseldorfer Altstadt übernommen (Predigten, Bildungsarbeit, Ausstellungen, City-Seelsorge mit Gesprächen, Führungen und Konzerte). Die derzeit zwölf Mitglieder des Konvents arbeiten in der Wissenschaft, Verlagen und der Bildungsarbeit und engagieren sich in der Seelsorge etwa für Strafgefangene oder Obdachlose. Die „Offene Kirche der Dominikaner“ in Düsseldorf war eines der bundesweit ersten Projekte der sogenannten Citypastoral. Seit 1991 laden die Düsseldorfer Dominikaner jeden Sonntag zu einem Konzert in der Reihe „Die Sonntagsorgel in St. Andreas“. Die Konzerte beginnen um 16.00 Uhr. Es wird kein Eintrittsgeld erhoben.

Kontakt: Andreasstr. 27, 40213 Düsseldorf, Tel. 0211 / 136340, Dominikanerkirche St. Andreas, Internet: www.dominikaner-duesseldorf.de, http://www.sankt-andreas.de.

Unser Gesprächspartner: Dominikanerpater Thomas Möller, Jahrgang 1976, ist Diplom-Theologe, Diplom-Kirchenmusiker, beauftragt mit der Seelsorge an der Dominikanerkirche St. Andreas und der Citypastoral Düsseldorf im Auftrag des Erzbistums Köln, Mitglied der Liturgiekommission der Dominikanerprovinz Teutonia, Präses der internationalen Subkommission Musica Sacra des Ordens, Verantwortlicher und Ansprechpartner für die Sonntagsorgel (Gottesdienst- und Konzerttermine). Kontakt: Andreasstr. 27, 40213 Düsseldorf, Tel. 0211 / 136340, E-Mail: thomas.moeller@dominikaner.de.

Dominikanerprovinz Albertus Magnus: Zum Fest des Ordenspatrons Thomas von Aquin am 28. Januar 2024 trat in Köln der Provinzial der durch Fusion der Dominikaner-Provinzen Teutonia in Deutschland (1221 gegründet) und Österreich neu gebildeten Ordensprovinz der Dominikaner in Deutschland, Österreich und Ungarn sein Amt an: Pater Peter Kreutzwald OP übernahm die Leitung der nach dem heiligen Albertus Magnus benannten Ordensprovinz, der im 13. Jh. als dominikanischer Gelehrter auf dem heutigen Provinzgebiet wirkte und in Köln begraben ist. In seiner vierjährigen Amtszeit ist der neue Provinzial Ansprechpartner und Leiter in allen Ordensbelangen für rund 140 Brüder zwischen Anfang 20 und Mitte 90. Die neue organisatorische Einheit ist nun eine der rund 40 Provinzen des internationalen Dominikanerordens. Mehr Infos auf https://dominikaner.de/

Kontakt: Dominikaner-Provinz Teutonia, Tel. 0221 / 580700-06, E-Mail: info@dominikaner.de, Internet: http://www.dominikaner.de; Dominikanerkloster Heilig Kreuz in Köln, Sitz der Provinzleitung (Provinzialat) der norddeutschen Dominikaner in der 1221 gegründeten Provinz Teutonia. Zu ihr gehören zehn Klöster bzw. Häuser sowie ein Vikariat in Ungarn mit insgesamt derzeit ca. 130 Dominikanern. Adresse: Dominikanerkloster Heilig Kreuz, Lindenstraße 45, 50674 Köln, Tel. 0221 / 58070001, Internet: http://www.dominikanerkloster-koeln.de.

Dominkaner / Predigerbrüder: Der 1216 gegründete Dominikanerorden (Ordo Praedicatorum, OP) eine der wichtigsten Ordensgemeinschaften der katholischen Kirche, ist benannt nach dem heiligen Dominikus (1170-1221) aus Caleruega/Kastilien. Er studierte Theologie, wurde 1196 Mitglied des Domkapitels in Osma und Augustinerchorherr. Sein zurückgezogenes Leben endete nach einer Reise nach Norddeutschland 1203: Begeistert für die Mission, begann er ab 1206 ein Leben als Wanderprediger, gründete 1207 in Prouilhe in Südfrankreich ein Frauenkloster und gewann Mitbrüder in Südfrankreich. 1215 gründete er einen Predigerorden für das Bistum Toulouse, übernahm 1216 die Regel des hl. Augustinus, erhielt ein Jahr später von Papst Honorius II. den Auftrag zur weltweiten Verkündigung und sandte seine Brüder nach Paris und Spanien. 1218 gingen die ersten Brüder von Rom nach Bologna, wo sich das erste Generalkapitel des Ordens 1220 eine neue Verfassung gab. Am 6. August 1220 starb Dominikus in Bologna, ein Jahr vor Gründung der deutschen Provinz Teutonia. 1234 wurde er durch Papst Gregor IX. heiliggesprochen.

Schnell war der Bettelorden durch seine gut ausgebildeten Mitglieder auch an den großen Universitätsstädten Europas präsent. Zu berühmten Mitgliedern zählen Albertus Magnus, Thomas von Aquin, Meister Eckhart oder der Maler Fra Angelico, sie stellten vier Päpste und mehr als 60 Kardinäle. Auch Tomas de Torquemada, erster Großinquisitor Spaniens, der als Ketzer hingerichtete Girolamo Savonarola oder der Verteidiger der Indios, Bartholomé de las Casas, gehörten zum Orden. Bekannte Mitglieder in der Neuzeit sind die Theologen Marie-Dominique Chenu und Yves Congar, der peruanischer Befreiungstheologe Gustavo Gutierrez, Friedensnobelpreisträger Dominique Pire (1958) oder der Kardinal und Erzbischof von Wien, Christoph Schönborn. Der Orden zählt heute weltweit etwa 6.500 Mitglieder in mehr als 600 Klöstern in 102 Ländern, rund 140 dominikanische Schwesternkongregationen mit 3.000 kontemplativ lebende Dominikanerinnen und über 30.000 apostolisch-karitativ tätige Schwestern im Dritten Orden (Terziaren). Die Patres arbeiten neben Aufgaben in Pfarrgemeinden vor allem wissenschaftlich, publizistisch, pädagogisch sowie als Seelsorger an Hochschulen, Gefängnissen, Krankenhäusern und in den Medien. In Berlin, Düsseldorf, Köln und Worms sind Schwestern und Brüder in der Obdachlosenarbeit engagiert, in Darmstadt, Berlin, Essen, Düsseldorf, Vechta und Bottrop als Gefangenenseelsorger und in verschiedenen Städten in der Migrantenarbeit.

Ein besonderes Jubiläum steht 2023, 2024 und 2025 an: An vielen Universitäten und Instituten gibt es gleich drei „Thomas-Jahre“ hintereinander. Vor 700 Jahren, am 18. Juli 1323, sprach Papst Johannes XXII. (Pontifikat: 1316–1334) den Dominikanerpater Thomas von Aquin (1224/5–1274) in Avignon heilig. 2024 wurde anlässlich seines 750. Todestages seiner Person und seinem Werk gedach, 2025 begehen Kirche und Wissenschaft seinen 800. Geburtstag. Mehr im Internet: https://thomas-aquinas-jubileum.org/.

Buchtipp: Elias H. Füllenbach (Hg.): Mehr als Schwarz und Weiß: 800 Jahre Dominikanerorden, Friedrich Pustet / Regensburg 2016, 400 S., ISBN 978-3-7917-2757-8. Beiträge zur Geschichte und berühmten Gestalten des Ordens, Dominikaner und Islam, Inquisition etc.; herausgegeben vom Düsseldorfer Prior P. Elias H. Füllenbach OP, Archivar der Dominikanerprovinz Teutonia und stellvertretender Leiter des Instituts zur Erforschung der Geschichte des Dominikanerordens im deutschen Sprachraum.

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