Sonnen-Uhr für Kloster Langwaden

von Christof Beckmann

Donnerstag, 21.03.2019

Die Langwadener Sonnenuhr vor der Fertigstellung. Foto: Mario Brumbi
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Die Langwadener Sonnenuhr vor der Fertigstellung. Foto: Mario Brumbi

Passend zum Frühlingsanfang heute: Unter dem Motto „Licht und Zeit“ weihen sie heute im Kloster Langwaden eine besondere Sonnen-Uhr ein, die mit ihrem Schatten die Uhrzeit nach dem wahren Sonnenstand anzeigen wird. Eine alte Mönchstradition ...

INFO: Passend zum Frühlingsanfang heute: Unter dem Motto „Licht und Zeit“ wollen sie im Kloster Langwaden die Sonne zwingen. Sie weihen heute eine besondere Sonnen-Uhr ein, die mit ihrem Schatten die Uhrzeit nach dem wahren Sonnenstand in Langwaden anzeigen wird. Damit knüpfen die Zisterziener, die nach der Mönchsregel des heiligen Benedikt aus dem 6. Jahrhundert leben, in ihrem rheinischen Priorat an eine alte Mönchstradition an. Sie möchten dem heutigen Besucher bewusst machen, dass er ein Teil der Natur und in Gottes Schöpfungsordnung eingebettet ist.

Bewusst haben sie sich für eine analemmatische Sonnenuhr und die Zeitanzeige der „Wahren Ortszeit", entschieden. Dabei stellen sich Besucher in der durch einen Steinkreis markierten Uhr auf das am Boden markierte tagesaktuelle Datum und können die Uhrzeit mit Hilfe ihres Schattenwurfs ablesen, der als „Zeiger“ fungiert. Ablesen können Besucher zudem auch die Sonnenauf- und -untergangszeit, die dazugehörigen Himmelsrichtungen, die Sommer- und Wintersonnenwende sowie die Tag-Nacht-Gleiche – auch bei schlechtem Wetter. Eine Informationstafel erläutert, wie die Langwadener Sonnenuhr abgelesen werden kann.

Die Einweihung dieser besonderen Sonnen-Uhr findet am Donnerstag, 21.03.2019 statt: Es ist der Tag der Tag- und Nachtgleiche, an dem der Tag exakt genau so lang wie die Nacht ist. Die Sonne geht dann genau im Osten auf und im Westen unter. Pater Prior Bruno Robeck wird die Segnung der neuen Anlage um 14 Uhr im Klostergarten vornehmen. Dazu werden zahlreiche Gäste erwartet.

Kloster Langwaden: Das um 1145 als Prämonstratenserinnenkloster gegründete Kloster Langwaden in Grevenbroich, Ortsteil Langwaden, wurde in seiner heutigen Form 1693 im Barockstil neu gebaut, 1802 in der Säkularisation aufgehoben und mit allen Ländereien an den französischen Diplomaten Nicolas-Joseph Maison verkauft. Er ließ 1830 die Klosterkapelle abbrechen und das Kloster zu einer Schlossanlage umgestalten. 1913 wurde das Areal durch die Grafen von Nesselrode erworben, ab 1939 als NS-Arbeitslager benutzt und nach dem Krieg als Notunterkunft für Flüchtlinge. 1962 vom Orden der Zisterzienser gepachtet, kamen 1964 die ersten Mönche aus dem Kloster Ossegg in Nordböhmen. Als derzeit einziges monastisches Männerkloster im Erzbistum Köln will das selbstständige Priorat im Zisterzienserorden ein Ort des kulturellen Lebens und der spirituellen Ausstrahlung für die Menschen der Region sein. Die Gemeinschaft bewirtschaftet einen Klostergarten, eine Druckerei und Buchbinderei, verfügt über Gästezimmer und eine Gastronomie. Die Klosterschänke bietet neben dem täglich wechselnden preiswerten Mittagsgericht  auch festliche Dinner, Weihnachtsfeiern oder einen „Klosterschmaus“. In der Wohnstätte St. Bernhard und im Altenheim St. Andreas wohnen alleinstehende und wohnungslose Männer.

Die Gebetszeiten: 6:00: Laudes, 6:30: Laudes an Sonntagen, 7:50: Terz - hl. Messe, 10:20: Terz- hl. Messe an Sonntagen, 12:10: Mittagshore, 17:30: Vesper, 19:00: Komplet – Vigilien, 19:15: Komplet - Vigilien am Sonntag

Der Zisterzienserorden mit heute rd. 2.800 Mitgliedern weltweit entstand durch Reformen im Benediktinerorden. Sie führen in der Tradition der Gründer des 1098 gegründeten Neuklosters in Cîteaux ein Leben des Gebets, der Lesung und der Arbeit. Für ihren Aufstieg sorgte vor allem der heilige Bernhard von Clairvaux, der mit 30 Gefährten 1112 dem strengen Reformkloster von Cîteaux beitrat und mit 25 Jahren zum Abt zur Neugründung des Klosters Clairvaux gewählt wurde, das bald 700 Mönche zählte. Bis zu Bernhards Tod 1153 wurden allein von Clairvaux aus 67 Klöster in ganz Europa gegründet. Um 1300 war der Orden in allen wichtigen Ländern Europas vertreten und zählte ca. 700 Niederlassungen, auf dem Gebiet des späteren Deutschland entstanden insgesamt 91 Männerklöster. Das erste deutsche Zisterzienserkloster war das 1123 gegründete Kloster Kamp; im Jahre 1127 folgten Kloster Ebrach (Erzbistum Bamberg) und kurz darauf Kloster Walkenried am Südrand des Harzes. Zwischen 1200 und 1250 entstanden auch ca. 160 Frauenklöster des Ordens im deutschen Sprachraum. Mehr: http://www.ocist.org/.

Unsere Gesprächspartner & Kontakt: Zisterzienserkonvent Langwaden e.V., Kloster Langwaden 1, 41516 Grevenbroich, Tel. Pforte 02182 / 8802–0, Fax 02182 / 8802–12, E-Mail: pforte@klosterlangwaden.de, Zisterzienserpriorat, P. Prior Bruno Robeck OCist, Tel. 02182 / 8802–51 (Sekretariat / Verwaltung), Fax 02182 / 8802–22 (Prior), E-Mail: prior.bruno@klosterlangwaden.de, Internet: http://www.zisterzienser-langwaden.de, http://www.klosterlangwaden.de/.

Donnerstag, 21.03.2019