Sounds of Silence – Einfach mal Stille

Morgens am Frühstückstisch. Der Kaffee dampft, die Brötchen duften. Bei einer kleinen Meldung in der Zeitung bleibt Carsten Grieses Blick hängen:

„Kirchenstille auf CD“. Eine englische Gemeinde hat aufgenommen, was man in ihrer 800 Jahre alten Kirche hört.

Fast nichts.

Die CD kann man kaufen. Der Erlös ist für die Renovierung ihres Gotteshauses bestimmt. Manchmal höre man leise Schritte im Kirchraum oder vorbeifahrende Autos, ansonsten die Stille eines alten englischen Kirchraumes.

Sounds of Silence.

Ich beiße in mein Brötchen und frage mich: Wie hören sich eigentlich die Geräusche der Stille im Alltag an? Wo erlebe ich ruhige Momente? Wie finde ich im Stress Augenblicke der Stille? Ich gieße Milch in meinen Kaffee.

Mir fallen verschiedene Szenen der letzten Woche ein: die Stille in der Sakristei vor dem Gottesdienst; eine Kindergruppe, die ganz leise wird, weil sie einer biblischen Geschichte aufmerksam lauscht; eine Besucherin unserer Kirche, die in einer Kirchenbank für kurze Zeit inne hält und  betet.

Die Liste ließe sich fortsetzen. Für mich sind das schöne Augenblicke. Momente der Begegnung und des Zwiegesprächs. Momente, in denen Menschen zu sich kommen, zuhören und sich öffnen. Der lärmende Alltag und seine Anforderungen sind für einen Augenblick unwichtig.