Spiritaner: Pioniere und Entdecker
Samstag, 30.09.2017

Bilder: Spiritaner in Knechtsteden, Collage: KIP
Sie haben „Noch Arbeit für 200 Jahre…“ – das ist der Titel einer Ausstellung über die Spiritaner-Missionare, die im Kreuzgang des Klosters Knechtsteden in Dormagen zu sehen ist. Sie zeigt die Gottesmänner als Pioniere, Forscher und Erfinder ...
INFO: „Noch Arbeit für 200 Jahre … Spiritaner-Missionare – Pioniere, Forscher und Erfinder“ ist der Titel einer Ausstellung, die seit dem Februar im Kreuzgang des Klosters Knechtsteden Dormagen gezeigt wird.
Neben den Lebensläufen deutscher und französischer Patres zeigt sie Zeichnungen, Skizzen, Bilder, Figuren, Skulpturen, Insekten, Tiere und andere vielfältige Exponate zu sehen, die sie in der Zeit von 1890-1950 in Latein- und Südamerika, aber auch in Afrika entdeckt, gesammelt und mit nach Europa gebracht haben. Sie betrieben systematisch wissenschaftliche Studien in verschiedenen Disziplinen wie Völkerkunde, Geographie, Botanik, Zoologie, Linguistik aber auch in ungewöhnlicheren Bereichen wie Meteorologie oder Seismologie, verfassten Bibeln und Schriften in einheimische Sprachen kartographierten unbekannte Regionen am Amazonas, gründeten einen Wetterwarndienst in der Karibik oder züchteten die nach einem der Patres benannte Clementine. Die Schau gewährt einen Einblick auf die damalige Zeit, andere Kulturen, Menschen, Sprachen, Klima und die vielfältigen Herausforderungen, denen sich die Missionare stellen mussten. Die Ausstellung stellt elf Spiritaner und ihre Errungenschaften aus Angola, Tansania, Kenia, Nigeria, Südafrika, Ostafrika, Brasilien und Haiti vor.
Öffnungszeiten: Die Ausstellung ist vom 11. Februar 2017 bis zum 31. Oktober 2017 täglich von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr im Knechtstedener Kreuzgang zu sehen. Der Zugang zu der Ausstellung ist über die Klosterkirche möglich. Der Eintritt in die Ausstellung sowie zur Eröffnungsveranstaltung ist frei. Um eine Spende für die Finanzierung der kommenden Ausstellung wird gebeten. Aufgrund der großen Nachfrage ist die Ausstellung bis Ende November 2017 verlängert worden.
Kontakt: Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist e.V., Missionshaus Knechtsteden, 41540 Dormagen, Tel. 02133 / 869146, Fax 02133 / 869145, Gottesdienstzeiten: An Sonn- und Feiertagen 8.00 Uhr, 10.30 Uhr (Amt), 18.00 Uhr , an Wochentagen 7.30 Uhr in der Sakramentskapelle (außer Donnerstags), Do 18.00 Uhr. Beichte Samstag und vor Feiertagen 15.30 - 16.30 Uhr, E-Mail: region@spiritaner.de, Internet: www.spiritaner.de, http://www.spiritaner.de/knechtsteden/
Spiritaner - Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist und vom Unbefleckten Herzen Mariens: Die 1703 für die Seelsorge in den französischen Kolonien und für die Jugendbildung und Armenfürsorge gegründete Gemeinschaft der Spiritaner (lat.: Congregatio Sancti Spiritus, Ordenskürzel: CSSp) ist seit 1848 als „Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist“ weltweit tätig - derzeit mit 3.500 Spiritanern in 61 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Die Ordensleitung, das Generalat, ist in Rom, die Niederlassungen der Spiritaner eines Landes sind zu selbstständigen Ordensbezirken zusammengefasst. Die deutschen Spiritaner sind Teil der Provinz Europa mit Verwaltungssitz in Brüssel und bilden die Region Deutschland mit Sitz in Knechtsteden bei Dormagen.
Das erste Missionshaus auf deutschem Boden entstand 1863 in Kaiserswerth, 1864 wurde die alte Zisterzienserabtei Marienstatt als Missionsschule erworben und im benachbarten Marienthal das Noviziat eingerichtet. 1873 wurden die Spiritaner wie viele andere Orden im Kulturkampf als „Jesuitenverwandte“ aus Deutschland verwiesen. Ab 1895 wurde aus die Ruine der alten Prämonstratenserabtei Knechtsteden die erste neue Niederlassung, in der sich die zukünftigen Missionare in Ausbildungswerkstätten, im Gymnasium, Postulat, Noviziat und an der Theologisch-Philosophischen Ordenshochschule für den Einsatz in Afrika und Brasilien vorbereiteten. Das 1941 durch die Nazis aufgelöste Internat und die Philosophisch-Theologische Hochschule lebten nach dem Krieg wieder auf, mussten aber 1967 wieder geschlossen werden. In der „Zentrale“ der deutschen Spiritanerprovinz ist das Arbeitslosenprojekt APD untergebracht, ein Selbstversorgerhaus für Jugendliche und ein Kunstverein, es gibt neben Basilika und Bibliothek die Galerie-Werkstatt, die Gaststätte Klosterhof, ein Haus der Natur, Klosterläden, Kulturhof, Norbert-Gymnasium, Spielplatz, Theaterscheune und einen Waldkindergarten. Das dort ebenfalls ansässige Berufsausbildungszentrum bereitet berufsbegleitend auf die Meisterprüfung im Augenoptikerhandwerk vor und in Kooperation mit der FH Jena bietet hier der Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) einen berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang Optometrie. Daneben bestehen in Deutschland weitere Spiritaner-Niederlassungen in Broichweiden bei Aachen, Rostock, Speyer und Stuttgart mit jeweils unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten.
Spendenkonto: Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist/Spiritaner, Kreissparkasse Köln, IBAN: DE 30 3705 0299 0000 0774 73, BIC: COKSDE33, Infos auf der Internetseite der Gemeinschaft: www.spiritaner.de
Unsere Gesprächspartner: Pater Konrad Breidenbach, seit 1963 Spiritaner, Schul-Seelsorger in Würselen, organisiert unter anderem Ausstellungen im Kloster Knechtsteden Dormagen. Belinda Peters M.A. ist seit 25 Jahren für die Öffentlichkeitsarbeit im Kloster Knechtsteden zuständig, Knechtsteden 4, 41540 Dormagen, 02133 / 869-103, Fax 02133 / 869-105, E-Mail: peters@spiritaner.de, Internet: www.spiritaner.de.
Weltmissionsmonat 2017: Der diesjährige „Monat der Weltmission“ beginnt mit einem feierlichen Eröffnungsgottesdienst unter Vorsitz von Bischof Gebhard Fürst am 1. Oktober um 15.30 Uhr in der Konkathedrale St. Eberhard in Stuttgart. „Du führst mich hinaus ins Weite“ (Psalm 18) ist das Motto des Monats vom 29.09.-3.10., in dem von missio eingeladenen Gäste aus Burkina Faso in deutschen Diözesen unterwegs sind, um in ca. 300 Gottesdiensten, Veranstaltungen und Begegnungen vom Lebens- und Glaubenszeugnis der Christen in dem westafrikanischen Land zu berichten. Die Aktion endet am 22. Oktober 2017 mit dem Weltmissionssonntag, an dem mehr als 100 päpstliche Missionswerke auf allen Kontinenten für die soziale und pastorale Arbeit der Kirche in den 1100 ärmsten Diözesen der Welt sammeln.
Schwerpunkt in diesem Jahr sind Burkina Faso und die Situation der Mädchen und Frauen dort: Im „Land der aufrechten Menschen“ sind sie stolz auf ihre friedliche Revolution und ihre politische Tradition, auf das gute Miteinander von Christen und Muslimen, auf die ethnische Vielfalt. Doch Burkina Faso ist auch eines der ärmsten Länder der Welt. Ein Großteil der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft. Klimaveränderungen und Dürreperioden treffen besonders die in der Sahelzone liegenden Landesteile hart. Bleibt der spärliche Regen aus oder fällt er zur falschen Zeit, müssen die Menschen hungern. Mangels alternativer Einkommensquellen versuchen viele ihr Glück bei der Goldsuche. Perspektivlosigkeit wird zum Nährboden für islamistische Terrorzellen. Vor allem für Mädchen und Frauen ist der Alltag hart. Sie stehen im Mittelpunkt der diesjährigen missio-Aktion. Jahr für Jahr werden in Burkina Faso tausende Mädchen zwangsverheiratet, manche schon im Alter von 11 oder 12 Jahren. Traditionen wie Hexenverfolgung oder Genitalverstümmelung sind trotz gesetzlichen Verbots weit verbreitet. Die Müttersterblichkeit ist eine der höchsten der Welt. Die Kirche sieht nicht tatenlos zu. Bildungsinitiativen, Schutzprogramme, Hilfe zur Selbsthilfe - Mädchen und Frauen sollen Verantwortung für ihr Leben übernehmen dürfen. „Du führst mich hinaus ins Weite“ lautet deshalb das biblische Leitwort des Sonntags der Weltmission 2017.
Mehr: https://www.missio-hilft.de.