Starke Hilfe: 10 Jahre Lotsenpunkte

von Stefan Klinkhammer

Mittwoch, 11.10.2023

Jubiläumsfest „10 Jahre Lotsenpunkte“, © DiCV/Schwartz
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Jubiläumsfest „10 Jahre Lotsenpunkte“, © DiCV/Schwartz

Egal ob es um komplizierte Formulare oder Geldsorgen geht: Im Lotsenpunkt bekommt jeder Hilfe. Ein einzigartiges Projekt. Vor 10 Jahren wurden die ersten Lotsenpunkte ins Leben gerufen – mittlerweile gibt es sie an rund 50 Standorten im Erzbistum Köln...

INFO: Egal ob es um komplizierte Formulare, Kinderbetreuung, Sprachbarrieren oder Geldsorgen geht: Im Lotsenpunkt bekommt jeder Hilfe. Ein bundesweit einzigartiges Projekt, das Hilfe vor Ort anbietet, unkompliziert und unbürokratisch. Vor 10 Jahren (im Herbst 2013) wurden die ersten Lotsenpunkte ins Leben gerufen – eine Erfolgsgeschichte: Nach anfangs 16 Standorten gibt es heute über 50 im gesamten Erzbistum Köln – mit mehr als 300 engagierten Ehrenamtlichen – wie zum Beispiel in St. Augustin bei Bonn. Im Laufe der zehn Jahre konnten so über 10.000 Menschen unterstützt werden.

Denn Armut wächst - auch bei uns. Immer mehr Menschen in prekären Lebenslagen benötigen Informationen, Hilfe, Beratung und Orientierung. Die steigende Zahl an Tafeln und Lebensmittelausgaben schafft keine Abhilfe. Es wächst die Erkenntnis, dass Almosen verteilen kein Mittel der Armutsbekämpfung ist. Wo also finden Menschen ortsnah und unbürokratisch Hilfe und Zugang zu den richtigen Angeboten? Aus diesen Überlegungen wurde das Projekt Lotsenpunkte konzipiert. Es folgte der Vision, dass es in möglichst allen Seelsorgebereichen des Erzbistums Köln einladende offene Anlaufstellen gibt, wo Menschen in Not „erste Hilfe“ und Begleitung für die Bewältigung unterschiedlichster Lebensfragen und Notlagen erhalten. Träger sind die örtliche katholische Pfarrgemeinde und der Caritas- oder Fachverband.

„Lotsenpunkte sind die Orte in den Pfarrgemeinden, die für alle offen sind – vor allem für Menschen, die es schwerer im Leben haben, die mit vielen Dingen überfordert sind und die sich in unserem System in Deutschland vielleicht nicht zurechtfinden“, sagt Lydia Ossmann, Referentin für Engagementförderung beim Kölner Diözesan-Caritasverband und Koordinatorin der Lotsenpunkte. 

Dabei präsentieren sich die einzelnen Lotsenpunkte sehr vielfältig. Manche sind direkt in Pfarrheimen zu finden, andere in Cafés (z.B. im „Café Alltäglich“ in Grevenbroich) oder Ladenlokalen (z.B. „Eckpunkt“ in Zülpich), wieder andere suchen die hilfebedürftigen Menschen direkt vor Ort auf, zum Beispiel mit einem mobilen Lotsenpunkt. Ein bundesweit einzigartiges Konzept, das wirkt und erfolgreich ist – seit nunmehr zehn Jahren. „Irgendwas geht immer“ haben sich die Lotsenpunkte als Leitwort auf die Fahne geschrieben und verfolgen mit ihrer Art Zugänge zu schaffen auch einen wichtigen Auftrag der Kirche. Ossmann: „Ich bin überzeugt, dass unsere Pfarrgemeinden diakonische Orte sein müssen. Sie müssen den Blick auf die Menschen haben, denen es nicht so gut geht, und diejenigen wahrnehmen, die mit vielen Dingen in ihrem Leben kämpfen. Da muss Kirche präsent sein und Unterstützung anbieten. Das ist zutiefst biblisch.“

Standorte der Lotsenpunkte: Auf www.lotsenpunkte.de alle Adressen, Videos und einen Podcast

Mittwoch, 11.10.2023