Tag der Tropenwälder

von Johanna Risse

Dienstag, 14.09.2021

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Plakat der Aktion in Bonn-Beuel

Am 14. September feiert die Welt den Tag der Tropenwälder. Die sind – wie bekannt – in Gefahr. Doch wie kann man sich von zu Hause aus für die „Grüne Lunge der Welt“ einsetzen? Tipps haben zwei kirchliche Gruppen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis...

INFO: Seit 1989 wird der 14. September als Internationaler Tag der Tropenwälder begangen. Der 1961 gegründete „World Wide Fund For Nature“ (WWF) nahm den Geburtstag des bedeutenden Dschungel-Forschers Alexander von Humboldt zum Anlass, der zwischen 1799 und 1804 die tropischen Regenwälder Süd- und Mittelamerikas bereiste. Durch die intensiven Eingriffe in die tropischen Biotope gingen seitdem inzwischen tausende Arten der Tier- und Pflanzenwelt in Afrika, Asien und Süd- und Mittelamerika unwiederbringlich verloren. Darauf und auf die drohende Zerstörung der Regenwälder will der Tag weltweit aufmerksam machen.

Aktion in Bonn-Beuel: Wie kann man sich von zu Hause aus für die grüne Lunge unseres Planeten einsetzen? Diese Frage stellen sich die beiden Gruppen „Bewahrung der Schöpfung – Laudato si“ des katholischen Seelsorgebereichs „An Rhein und Sieg“ und der „Grüne Hahn“ der Evangelischen Kirchengemeinde Beuel. Sie haben sich das Thema der Bewahrung der Schöpfung im eigenen Viertel vorgenommen und haben dabei auch die globalen Auswirkungen im Blick. Auftakt ist ein Insektenkorridor für Beuel, bei dem winterhartes Saatgut in vorbereitete Flächen eingesät wird. Dazu wird am 19. September 2020 eingeladen: Um 11 Uhr ziehen die Gruppen von der Beueler Pfarrkirche St. Josef zur evangelischen Versöhnungskirche an der Neustraße, zum Haus der Gemeinde in Vilich und zuletzt zur katholischen Pfarrkirche St. Peter in Vilich. Mit den eingesäten Wildkräuterfluren soll ein Lebensraum für Insekten wachsen. Alle Mitgehenden bekommen - auch in den Gottesdiensten an dem Wochenende - Saatgut für eigene Beete. Mehr zum Thema „Laudato sí“, das Dokument im Orginaltext.

Kontakt: Bianca Pohlmann, Ehrenamtskoordination und Engagementförderung, Tel. 0174/ 73 86 318, E-Mail: ehrenamt-anrheinundsieg@t-online.de

Umwelt-Appell von Papst, Patriarch und Anglikaner-Primas: In einem eindringlichen gemeinsamen Appell zu ökologischer Umkehr haben Papst Franziskus, der orthodoxe Patriarch Bartolomaios I. und der anglikanische Primas Justin Welby, Erzbischof von Canterbury, am Dienstag, 7. September, mehr Einsatz für den Klimaschutz gefordert: „Dies ist das erste Mal, dass wir drei uns gezwungen sehen, gemeinsam die Dringlichkeit der ökologischen Nachhaltigkeit, ihre Auswirkungen auf anhaltende Armut und die Bedeutung globaler Zusammenarbeit anzusprechen“, heißt es in der vom Vatikan veröffentlichten gemeinsamen Botschaft. Jeder Einzelne solle - unabhängig von Glaube und Weltanschauung - auf den „Aufschrei der Erde und der Armen“ hören, das eigene Tun überdenken und sinnvolle Opfer für die gottgegebene Erde bringen.
Mit den vorherrschenden Lebens- und Wirtschaftsweisen gehen Papst, Patriarch und Erzbischof hart ins Gericht: Diese seien durch Egoismus und Verschwendung, nicht durch Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit geprägt: „Wir haben unser Eigeninteresse auf Kosten der künftigen Generationen maximiert“, heißt es. Jungen Menschen zuliebe gelte es jetzt „anders zu essen, zu reisen, Geld auszugeben, zu investieren und anders zu leben, indem wir nicht nur an unmittelbare Interessen und Gewinne denken, sondern auch an künftige Vorteile. Wir tun Buße für die Sünden unserer Generation.“
Umweltzerstörung und Klimawandel, eine unbegrenzte Ressourcen-Gier und der Verlust biologischer Vielfalt seien menschengemacht. Am härtesten treffe es aber dabei – und das sei tief ungerecht – „die Ärmsten auf dem Planeten und die, die am wenigsten für diese Missstände verantwortlich waren“. Zu viele verhielten sich dennoch weiterhin egoistisch und zeigten kaum Interesse an ihren Mitmenschen oder den Grenzen des Planeten. „Wir müssen unser Leben, Arbeiten und unseren Nutzen des Geldes an Großzügigkeit und Fairness ausrichten und nicht am egoistischen Gewinn“, so die Mahnung der Kirchenführer. Gemeinsam rufen sie zudem vor dem im November anstehenden Klimagipfel zum Gebet auf.
Ob der Papst zur 26. Konferenz der Mitgliedsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention („Conference of the Parties“ - kurz COP26) in Glasgow kommen wird, ist bislang nicht bestätigt. Die Schottische Bischofskonferenz hatte seinen Besuch bereits angekündigt.

Dienstag, 14.09.2021